Lars und Vilma: Neue Eisbärin, neue Liebe?

Eisbär Lars muss nicht länger einsam sein. Gestern wurde offiziell seine neue Mitbewohnerin, Vilma aus Rostock, vorgestellt.

Elberfeld. Es gibt wieder Hoffnung auf Nachwuchs im Eisbären-Gehege des Wuppertaler Zoos. Am Freitag ist Eisbären-Dame Vilma aus dem Rostocker Zoo nach Wuppertal gezogen. Gestern unternahm sie ihren ersten Ausflug aus dem warmen Stall ins frisch mit Schnee bedeckte Außengehege.

Zunächst kann sie sich gar nicht so recht dazu durchringen, den Stall komplett zu verlassen, vorsichtig tastet sie mit den Tatzen ihr neues Revier ab. Doch die anfängliche Schüchternheit streift sie schnell ab und bereits nach wenigen Minuten scheuert sie erst ihren Hals am großen Felsen vorm Wasserbecken um sich wälzt dann ganz vergnüglich im Schnee, als gebe es für sie gerade nichts schöneres.

Das Publikum an der Plexiglasscheibe lässt sie dabei vollkommen kalt — das ist die achtjährige Eisbärin inzwischen aus ihrem Heimatzoo gewohnt.

Ihren neuen Mitbewohner, den 17 Jahre alten Eisbären Lars, durfte sie indes noch nicht kennenlernen. Bis sie gemeinsam im Gehege miteinander tollen dürfen, werden wohl noch einige Wochen vergehen. Langsam sollen sie aneinander gewöhnt werden. Dass die beiden gut miteinander auskommen werden, daran hat Zoo-Direktor Ulrich Schürer aber keine Zweifel: „Unser Lars ist schon ein ganz lieber Eisbär.“

Auch mit Vilmas Vorgängerin Jerka hat er sich prima verstanden. Sie verstarb jedoch im Juni dieses Jahres an einer Hirnhautentzündung, die durch einen Virus hervorgerufen wurde. Auch Lars, Vater des wohl berühmtesten Eisbär-Jungen Knut, war daran erkrankt. Ihm konnte jedoch noch medizinisch geholfen werden. Heute ist er nach Angaben des Zoos wieder vollkommen fit. Dass so etwas nicht wieder passiert, kann man nur hoffen, den eine Prophylaxe gegen die Krankheit, so Schüren, gebe es nicht.

Nun sollen Lars und Vilma im besten Fall für Nachwuchs sorgen. Im Frühjahr und Sommer ist Paarungszeit bei Eisbären. Wie fruchtbar das kommende Jahr für den Zoo sein wird, zeigt sich erst im Winter. Denn, „Eisbären kommen immer im Winter zur Welt, meist im November oder Dezember“, sagt Ulrich Schüren. Das liege daran, dass die Keimentwicklung bei ihnen bis zum Herbstbeginn ruhe. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Mutter und Kind durch den Winter kommen. Hätte das Weibchen nicht genug Fett angefressen, würde sich der Embryo aufgrund mangelnder Überlebenschancen nicht weiterentwickeln.

Eines weiß Schürer aber schon jetzt ganz genau: Komm ein Eisbären-Junges zur Welt, „dann wird es ganz bestimmt kein zweiter Knut werden.“

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