Lach-Yoga im Park fördert Gesundheit und Geselligkeit

Zehn Minuten Lachen ist wie dreißig Minuten Joggen. Daher treffen sich Erwachsene auf der Hardt-Wiese zum kollektiven Losprusten.

Lach-Yoga im Park fördert Gesundheit und Geselligkeit
Foto: Andreas Fischer

Hardt. Zum Schnupperkurs Lach-Yoga hat Evelyn Hinz einen Zettel voller Übungen mitgebracht. Ein Lacherfolg sind sie alle. Am kräftigsten schüttelt die „Lachspritze“ die zwanzig Kursteilnehmer durch. Dabei ist die Übung ganz einfach. Man steht im Pulk auf einer Hardt-Wiese und macht, was sonst nur kleine Kinder machen: sich gegenseitig mit dem Zeigefinger pieksen. Während man also die anderen piekst, spürt man selber Piekser am Arm, in der Seite und im Rücken. Trotzdem fühlt man sich nicht gepiesackt. Denn bevor es wehtun kann, ist das Lachen einem schon über die Lippen gegangen und man kann nicht mehr damit aufhören.

Was ist Lach-Yoga? Darunter können sich wohl die meisten Teilnehmer erst mal nichts vorstellen. Als alle zu Beginn einen Kreis in der Nähe der Hardt-Gewächshäuser bilden, fragt einer: „Hier werden ein paar Witze erzählt?“ Evelyn Hinz, die vor anderthalb Jahren eine Ausbildung als Trainerin für Lach-Yoga gemacht hat, schüttelt energisch den Kopf. „Lach-Yoga ist Lachen ohne Grund“, sagt sie. Dazu brauche es weder Humor noch Witze oder Ähnliches.

Auch muss niemand spontan lachen können. Hinz stimmt einen mit Atem- und Lockerungsübungen darauf ein und hat selber — ein echter Mitzieheffekt — ein ansteckendes Lachen. Es sei eigentlich egal, erklärt sie, woher die Ausbrüche von Heiterkeit kommen. Der Körper könne nämlich nicht zwischen simuliertem und natürlichem Lachen unterscheiden. Beides tue ihm gut.

Lach-Yoga reinigt die Lungen, fördert die Durchblutung, entspannt die Gesichtsmuskulatur, sagt Hinz. „Zehn Minuten Lachen ist wie dreißig Minuten Joggen.“ Anders als beim Joggen braucht man weder besondere Schuhe noch Klamotten. Höchstens ein bisschen Trinkwasser, wenn man zwischendurch eine Pause macht. Allerdings ist Lach-Yoga nicht jedermanns Sache. Leute mit Bandscheibenvorfall und Herzerkrankungen sowie Schwangere sollten die Finger davon lassen.

Nach einer Stunde Schnupperkurs fühlt man ein angenehmes Kribbeln in Höhe des Zwerchfells. Wie gesellig Lach-Yoga macht, ist schon nach wenigen Minuten klar. Bei der Kennlernrunde wuseln alle durcheinander, schauen sich händeschüttelnd an und stecken so mit ihrem Lachen an. Kreuz und quer kann man auch beim „Handy- Lachen“ gehen. Ein unsichtbares Mobiltelefon am Ohr, amüsiert man sich erst mit dem fiktiven Gesprächspartner, dann mit der Gruppe.

„Gigantisch!“, freut sich Evelyn Hinz über die Resonanz auf ihren Schnupperkurs. Allein, dass acht Männer gekommen sind, sei ungewöhnlich. Für sie sind es gute Gründe, das Lach-Yoga auf der Hardt nächsten Montag fortzusetzen.

Um genau zu sein: zur Gruppe gehören Männer, Frauen und ein Kind. Nicole Krefting hat ihre Tochter Lisa Marie dabei. Die Siebenjährige macht und lacht tüchtig mit. Klar, ihr fällt es leicht, den Zustand kindlicher Verspieltheit zu erreichen, auf den die Lach-Übungen von Hinz abzielen.

„Ich find das ganz toll“, sagt Nicole Krefting über den Schnupperkurs. „Die Frau bringt das Lachen in die Welt. Man hat ja nicht immer so viel zu lachen. Es wäre schön, wenn sich das Lach-Yoga in Wuppertal etablieren würde.“

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