Laaker Teich: Bürgerverein macht sich Sorgen

Anwohner befürchten, dass das Gewässer austrocknet. Vorwerk verweist auf Gutachten.

Laaker Teich: Bürgerverein macht sich Sorgen
Foto: Anna Schwartz

Laaken. Zwei Gänse haben sich am Laaker Teich eingefunden. Für Ernst Benecke, den Vorsitzenden des Bürgervereins Laaken-Eschensiepen, eine Überraschung. „Seit langem haben wir hier keine Vögel mehr gesehen“, sagt der 76-Jährige und fügt etwas sarkastisch an: „Wahrscheinlich sind die extra fürs Foto gekommen.“ Den Teich nennt Benecke nur noch „der Tümpel, der übrig geblieben ist“. Im Zuge des benachbarten Neubauprojektes von Vorwerk wurde bekanntlich auch das Gewässer auf dem Firmengelände umgestaltet — zum Leidwesen von Benecke und vieler Laakener, die in der Umgestaltung vor allem eine deutliche Verkleinerung sehen. „Der Teich wurde praktisch platt gemacht“, sagt Benecke.

Seit Ende 2016, erinnern sich Benecke und sein Vorstandskollege Dieter Szweczyk, besteht der Teich in seiner jetzigen Größe. Die Sorge, die den Verein vor allem umtreibt, ist, dass das Gewässer, das eigentlich aus zwei Teichen besteht, austrocknet. Früher habe es eine Frischwasserzufuhr über den Marscheider Bach gegeben. Die würde jetzt fehlen. Stattdessen setze Vorwerk jetzt vor allem auf Hang- und Regenwasser. Außerdem solle noch ein neuer Bachlauf geschaffen werden. Ob das reicht? Die Laakener bleiben skeptisch — und stehen damit nicht allein. Auch die Bezirksvertretung (BV) Langerfeld-Beyenburg hatte sich im August, als Vorwerk dort das Konzept vorstellte, kritisch geäußert. Ohnehin, so hieß es damals, müsse man aber auch einfach abwarten, wie sich die Situation am Teich entwickele. Auffallend sei, so Benecke, schon jetzt auf jeden Fall, dass kaum noch Tiere am Teich zu sehen seien.

Vorwerk versucht zu beruhigen. Man habe eine ökologische Baubegleitung. Die ganze Umgestaltung geschehe in enger Abstimmung mit verschiedenen Akteuren wie etwa der Unteren Naturschutzbehörde, erklärt Sandra Krieger, PR-Referentin Unternehmenskommunikation, auf WZ-Anfrage. Kürzlich habe es noch einen Vor-Ort-Termin gegeben, bei dem nichts Auffälliges entdeckt worden sei. Der Teich befände sich in einem guten Zustand. Es gebe dazu auch Gutachten. Es sei richtig, dass ein Bachlauf umgestaltet werde. „Die Planungen laufen derzeit“, so Krieger.

Die Gefahr der Austrocknung sehe Vorwerk nicht. Schon beim BV-Termin im August hatte der Projektleiter des Unternehmens erklärt, dass es bei stehenden Gewässern normal sei, dass der Wasserspiegel variiere. „Von einem Trockenfallen der Teiche auch bei heißem Wetter gehen wir nicht aus“, hieß es damals.

Die Baustelle nebenan — Vorwerk errichtet dort neue Produktionsstätten — und damit auch die Umgestaltung der Teiche will Vorwerk Ende 2018 abschließen. „Wir liegen im Zeitplan“, erklärt die Sprecherin. Unter anderem werden auch noch neue Krötentunnel geschaffen.

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