Kuschelige Uni, günstige Mieten

Die Zahl der Studierenden in Wuppertal stieg in zehn Jahren um fast 60 Prozent.

Kuschelige Uni, günstige Mieten
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Heute studieren fast 60 Prozent mehr junge Menschen an der Bergischen Universität als vor zehn Jahren. Waren es im Wintersemester 2006/07 noch 13676 Studierende, so sind es aktuell rund 21 400. Ein Grund dafür ist leicht verständlich: „Das Aussetzen der Wehrpflicht und der doppelte Abiturjahrgang haben die Studierendenzahlen in kürzester Zeit extrem ansteigen lassen“, erklärt Denise Haberger, Sprecherin der Bergischen Uni.

Einige Abiturienten des Doppeljahrgangs nach der Einführung von G8 fuhren erst ins Ausland oder machten eine Ausbildung, so dass sich der Überhang bis heute bemerkbar macht. Doch die Studierendenzahlen an der Bergischen Universität wuchsen stärker als im Landesdurchschnitt. „Wir haben attraktive Studiengänge, die wir stetig erweitern und weiterentwickeln. Außerdem lassen sich bei uns die Grenzen zwischen den Fächern leicht überbrücken, viele Fakultäten arbeiten eng zusammen. Das ist für die Studierenden attraktiv“, sagt Denise Haberger.

Die vielen hervorragenden Bewertungen in Rankings ziehen auch begabte Abiturienten aus anderen Städten nach Wuppertal. „Schon die Präsentation für die Erstsemester sieht heute ganz anders aus als früher“, betont Fritz Berger, der als Chef des Hochschul-Sozialwerks Wuppertal die Universität seit knapp 30 Jahren begleitet. So stellte der Opernintendant Berthold Schneider den Studienanfängern das kostenlose Studententicket seines Hauses vor. Die Mensen als zentraler Treffpunkt hätten sich ebenfalls stark verändert, sagt Berger: „Die bieten nicht nur Essen, sondern auch Atmosphäre.“ Neuerdings seien sie auch nachmittags geöffnet und dienen Arbeitsgruppen als Lernort. In der Uni-Kneipe gebe es regelmäßig Veranstaltungen. „Die Hochschule hat sich positiv weiterentwickelt. Und die Studierenden sind hier nicht nur Teil einer anonymen Masse“, sagt Berger.

Zudem seien auch die Mieten „sensationell günstig“ und die Wohnheime des Hochschul-Sozialwerks seien mehrfach ausgezeichnet worden. „Wir haben mit die besten Wohnheime in Deutschland.“ Das bestätigt auch Andrea Lehmann vom Studierendenausschuss AstA: „Die Wohnheime sind größtenteils nicht nur sehr nah am Campus gelegen, sondern stellen meiner persönlichen Empfindung nach auch viele Plätze zur Verfügung. Allgemein ist die Wohnsituation in Wuppertal durch niedrige Mieten und einem guten Wohnungsangebot für Studierende sehr gut.“ Sie schätzt es auch, wenn Dozenten sie auf dem Gang mit Namen grüßen - das Privileg einer überschaubaren Universität.

Und die Studentin betont die Bedeutung der Bergischen Universität als Pendler-Uni: „Trotz des Umbaus des Hauptbahnhofs ist Wuppertal aus ganz NRW gut anzufahren.“ Insbesondere für die Lehramts-Studiengänge kommen junge Leute gerne hierher.

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