Kurze Wege für den Austausch

Sprockhöveler Unternehmer trafen sich in dieser Woche mit der Verwaltung, um über die aktuelle Lage und mögliche Verbesserungen zu beraten.

Kurze Wege für den Austausch
Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. Das von der Stadt Sprockhövel im Rahmen der städtischen Wirtschaftsförderung organisierte Unternehmerfrühstück „Gemeinsam in Sprockhövel — Gemeinsam für Sprockhövel“ ist zu einem Erfolgsmodell geworden. Mehr als 35 Teilnehmer nahmen bei der achten Auflage des beliebten Treffens, das diesmal in den Räumen von Mann + Hummel, ehemals „Vokes Air“, am Eichenhofer Weg stattfand, teil. Außer dem Sprockhöveler Werksleiter Daniel Sassmann begrüßte auch Klaus Heldmann die Runde aus lokalen Unternehmern. Heldmann ist bei Mann + Hummel Geschäftsführer für den Bereich Europa und war für das Unternehmerfrühstück eigens aus Ludwigsburg angereist.

Ingrid Döbbelin, Wirtschaftsförderung

Die Größe des Filter-Spezialisten stieß bei einigen Gästen dann auch auf Verwunderung. „Ich wusste gar nicht, dass ihr Betrieb so groß ist und sie so global aufgestellt sind“, sagte etwa Reiner Wegemann von AKS-Anlagen. Dabei gehört der Anlagen- und Konstruktionsbauer am Rennebaum zu den Geschäftspartnern von Mann + Hummel. Positiv überrascht wurden die Gäste auch beim kurzweiligen Vortrag von Heldmann, der zum einen die nachhaltige Arbeitsweise seines Unternehmens hervorhob, aber auch die Innovationen des Global Playern betonte. Wasser sei ein hohes Gut. Denn: „Es haben mehr Menschen Zugang zum Internet als zu Wasser.“ Dafür brauche man Lösungen. In Sprockhövel arbeiteten die Mitarbeiter vermehrt an der Reduktion von Emissionen — in Zeiten des Dieselskandals sei das ein noch wichtigeres Thema.

Wichtig sei aber auch die „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“. Ein Thema, dessen sich die Firma angenommen habe. „Es gibt Familientage und Gesundheitsprogramme, bei denen wir die Mitarbeiter nicht in irgendein Fitnessstudio schicken, sondern die Experten in die Firma holen. So schaffen wir eine gute Identifikation“, berichtete Werksleiter Daniel Sassmann. Seine Personalleiterin Christiane Jannke ergänzt: „Bei einem Pilotprojekt konnten wir eine 20-prozentige Stärkung der Bauch- und Rückenkraft feststellen. Das sorgt auch für niedrigere Krankenquoten.“

Auch die anderen Unternehmen stellten ihre Vorzüge dar. Bettina Schneider von der Agentur Mark stellte insbesondere Qualifizierungsmöglichkeiten für Frauen im Beruf dar.

Ismail Klein dagegen stellte seine Idee eines Gewerbevereins vor. „Der könnte mit einer gemeinsamen Stimme auftreten“, berichtete der Geschäftsführer des Radlager-Spezialisten Fröhlich und Dörken. Als Beispiel führte er einen bereits existierenden Verein in Waldbröhl an, den er mit Ingrid Döbbelin von der Wirtschaftsförderung besucht hatte. Einen ersten Wunsch richtete er direkt an die Stadt: eine bessere Anbindung an das Gewerbegebiet an der Stefansbecke. In seiner Ausbildungszeit habe er teils vier Stunden von Wuppertal-Cronenberg bis zum Unternehmen gebraucht. Fürsprecher fand Klein nicht nur bei Klaus Heldmann. Bürgermeister Ulli Winkelmann berichtete unterdessen von Gesprächen für eine bessere Anbindung. Er nehme immer Aufgaben von den Frühstückstreffen mit. „Genau dafür sind die Treffen, bei denen Verwaltung und Unternehmen zusammen kommen, gut. So können beide Seiten die kurzen Wege zum Austausch nutzen“, sagte Ingrid Döbbelin zum Abschluss der Veranstaltung.

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