Kunstwerke für die Alte Feuerwache

Benefizausstellung in der Galerie Kunstkomplex: Wer eines der Stücke kauft, unterstützt außer der Wuppertaler Einrichtung zwei Hilfsprojekte im Kongo.

Kunstwerke für die Alte Feuerwache
Foto: Andreas Fischer

„Koop: Kunst hilft“ geht in die dritte Runde. Für die Benefizausstellung in der Galerie Kunstkomplex haben Christian von Grumbkow und Nicole Bardohl 68 Künstler versammelt — überwiegend Wuppertaler, aber auch Kreative aus den USA, Australien und Belgien. Etablierte Größen wie André Kern und Ulrike Möltgen nehmen ebenso teil wie Kunststudenten. Mit Uwe Becker und Eugen Egner sind diesmal auch „Italien“-Künstler vertreten. Nach einem Foto von Jens Grossmann schufen sie ihre eigenen Werke.

Die 150 Besucher der Vernissage fanden fantasievoll übermalte und überklebte Versionen des Grossmann-Bildes vor. Einen eleganten Umgang mit dem Original hat zum Beispiel Annette Marks gefunden. Sie zog ein auf Pergamentpapier gezeichnetes Bild über das Foto. So hat der Betrachter von beiden etwas.

Wer eines der mehr als hundert Werke kauft, unterstützt damit die Alte Feuerwache und zwei Hilfsprojekte im Kongo. Von schwierigen Kinderschicksalen hier und dort sprach Schirmherr und Kulturdezernent Matthias Nocke. „In Deutschland hat die Kinderarmut zugenommen — auch in unserer Stadt.“ Bildung sei das beste Mittel, um Kinder vor sozialer und kultureller Benachteiligung zu bewahren. Deshalb sei es wichtig, die Achtsamkeitsgruppe der Alten Feuerwache zu unterstützen, betonte Veranstalter von Grumbkow. „Dort bekommen Kinder von Erwachsenen sinnvolles Tun vorgelebt. Geld allein hilft gar nichts.“

Nicole Bardohls Herzensprojekt ist ein kleines Waisenheim im Ost-Kongo. Mit der Spendenaktion will sie auch auf die Situation im Bürgerkriegsland aufmerksam machen. Kleine Jungen werden von Rebellengruppen gezwungen, unter lebensgefährlichen Bedingungen Coltan abzubauen — ein Rohstoff, der sich in fast jedem Handy befindet. Diese Ausbeutung nannte Bardohl eine Form von Neokolonialismus.

Jens Grossmann hat bereits vor Jahren Kontakt zum kongolesischen F.E.P.S.I. geknüpft. Die Abkürzung steht für ein Projekt der Welthungerhilfe, das sich um vergewaltigte Frauen kümmert.

Im Kongo ist auch das Luftbild entstanden, das als Vorlage diente. Es zeigt ein Rebellengebiet, das Grossmann aus Sicherheitsgründen überfliegen musste. Nicht in einem Linienflugzeug, sondern in einer kleinen Propellermaschine, die von einem kriegserfahrenen US-Piloten gesteuert wurde. „Ich habe mich für dieses reine Landschaftsbild entschieden, damit die Künstler ganz frei rangehen können“, sagte der Fotograf.

“ „Koop: Kunst hilft 2018“ ist bis zum 4. Mai in der Galerie Kunstkomplex zu sehen. Adresse: Hofaue 54, 42103 Wuppertal. Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags 12 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung. Kontakt per E-Mail an

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