Konzert Wuchtig-volle Klänge am Kolk

Zum Todestag von Albert Schweitzer gab es in der lutherischen Kirche ein Gedenkkonzert mit erlesenem Programm.

Konzert: Wuchtig-volle Klänge am Kolk
Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Am 4. September jährt sich zum 50. Mal der Todestag von Albert Schweitzer, der vor allem als Arzt von Lambarene im zentral-afrikanischen Staat Gabun in die Annalen eingegangen ist. Aus diesem Anlass werden in diesem Jahr in Deutschland 60 Gedenk-konzerte gegeben. Eins davon fand in der Alten lutherischen Kirche am Kolk im Rahmen der Reihe „Sommerabendkonzerte bei Kerzenschein“ statt.

Schweitzer war nicht nur ein berühmter Mediziner und Theologe. Der Friedensnobelpreisträger galt auch als ein exzellenter Organist. Der Schüler des renommierten französischen Komponisten und Organisten Charles-Marie Widor war unter anderem ein großartiger Interpret der Werke Johann Sebastian Bachs, schrieb auch eine Monographie über den barocken Meister. Mit den Erlösen aus seinen Konzerten finanzierte er neben Spenden sein Krankenhaus.

In ihrer Ansprache gab Konstanze Schiedeck, Mitglied des Vorstands des Deutschen Hilfsvereins für das Albert-Schweitzer-Spital in Lambarene, dem interessierten Publikum eine ver-ständliche Kurzfassung über Schweitzers musikalisches Wir-ken und die Geschichte Lamba-renes bis heute.

Thorsten Pech, der für die kirchenmusikalischen Geschicke der Kirche verantwortlich zeichnet, kümmerte sich um den musikalischen Inhalt. Schweitzer zu Ehren spielte er natürlich vier Stücke von Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge in D-Dur, das Choralvorspiel „Valet will ich dir geben“, aus den 18 Leipziger Chorälen „Schmücke dich, o liebe Seele“ und aus dem 3. Teil der „Clavier-Übung“ „Wir glauben all an einen Gott“ (BWV 680). Felix Mendelsson-Bartholdys Allegro, Choral und Fuge in d-Moll, César Francks „Pièce herioque“ und eine eigene Improvisation über Choräle aus Schweitzers Liederbuch.

Anhand dieses erlesenen Programms ließ er die Klais-Orgel klangprächtig zur Geltung kommen. Geschickt wechselte er zwischen wuchtig-vollen und lyrisch-kontemplativen Klängen, registrierte zunehmende sowie abnehmende Lautstärken sehr sensibel.

Wenn nicht zwischendurch geräuschvoll getuschelt worden wäre, hätte man in dem gut besuchten Sakralbau den span-nenden Darbietungen noch kon-zentrierter zuhören können.

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