Wenn die Seele im Körper glüht: „Menschenbilder“ in der Sparkasse

Ein Sextett stellt bis zum 26. März am Islandufer aus.

Wuppertal. Sechs Künstler zeigen ihren Blick auf den Menschen - die Sparkasse hat in Zusammenarbeit mit der Bergischen Kunstgenossenschaft eine gehaltvolle Gruppenausstellung zusammengestellt. Zu sehen ist die Schau unter dem Titel "Menschenbilder" in der Sparkassen-Zentrale am Islandufer.

Marlies Blauth präsentiert eine Serie von 24 Schwarz-Weiß-Porträts, die auf der Beobachtung von Fahrgästen in der U-Bahn basieren. Schemenhaft sind die Reisenden dargestellt. Sie warten, lesen, dösen, sind auf sich zurückgeworfen. Sie geht dabei von Fotografien aus, die sie mehrfach kopiert und damit verfremdet, dann weiter bearbeitet und so künstlerisch verdichtet.

Annika Weber malt mit Öl und Acryl auf Leinwand oder auch Papier und zeigt in ihren hellen, lichten Bildern Menschen, die in ihre Körperlichkeit versunken scheinen. Die Haut gestaltet Weber in beigen, aber auch orangefarbigen und roten Tönen. Hinzu kommen offen gehaltene weiße Farbflächen. Zart und intensiv erzählt die Künstlerin von dem Körper, jener durchlässigen Hülle, in der die Seele glüht.

Die Bewegungen und Gesten von Menschen nimmt Krzysztof Juretko in seinen aus mehreren Teilbildern zusammengesetzten Werken in Blick. Seit Jahren befasst er sich künstlerisch mit dem Tanztheater Wuppertal. Er zeigt in Ölbildern Momente aus den Stücken, darunter auch Pina Bausch in "Café Müller".

Mit Porträts in Öl ist Enric Rabasseda vertreten. Er führt Köpfe mit verzerrter Mimik vor oder auch physiognomische Fragmente. Der Künstler charakterisiert Menschentypen mit markanten Gesichtszügen bis hin zum Fratzenartigen. Die Personen wirken getrieben, mühsam gezähmt und wie von abgerissenen Empfindungen geprägt. Es sind Bilder von großer Intensität.

Michael Alles führt den Blick ganz nah heran an den Menschen. Er konzentriert sich auf das Gesichtsfeld der porträtierten Personen. In kräftigen, dicht gewirkten Pinselstrichen folgt er den Spuren gelebten Lebens, den gesammelten Momenten des Leidens und Lächelns, der Sorge und Gelassenheit, wie sie sich in die Gesichter einschreiben.

Einen ganz anderen Akzent setzt Jojo Darski mit seinen surrealistischen Werken. Er malt organische Formen, die auch an menschliche Körperteile erinnern, doch dabei geht es ihm um die Darstellung innerer Zustände. So kann der Besucher in der sehenswerten Ausstellung viele verschiedene Facetten der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Mensch erkunden. Die Werke sind bis zum 26.März im Sparkassenforum am Islandufer zu sehen.

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