Wenn der Betrachter ein Teil der Skulptur wird

Wolfgang Flad stellt bis zum 24. März aus.

Wuppertal. Die Gäste in den Ausstellungsräumen Grölle pass:projects an der Friedrich-Ebert-Straße 143e strecken die Köpfe nach oben. Denn Kunst bedeutet nicht immer nur, ein Bild an der Wand zu betrachten — erst recht nicht bei Wolfgang Flad und seiner gigantischen Skulptur „kiss and tell“ im Rahmen der Vernissage zur Ausstellung „here to hear“.

Die Konstruktion hängt unter der Decke, ist verwinkelt, schlingt sich um Säulen. Die 25 einzelnen Elemente bestehen aus Dachlatten und Pappmaché, sind farblich bearbeitet, teilweise verschraubt und hängen an dünnen Seilen. Etwa drei Meter lang ist jedes Einzelelement. Sie wirken schwerelos. Flad hat darauf geachtet, dass sich die einzelnen Elemente an keiner Stelle berühren.

Für die Ausstellung in Wuppertal hat der gebürtige Reutlinger zum bestehenden Werk noch einige Teile neu geschaffen: „Es sollte perfekt hier in diesen Raum passen. Da steckt noch einmal ein halbes Jahr Arbeit drin“, sagt der Künstler. Unterscheiden lässt sich Alt und Neu nur anhand der verschiedenen Farbgebung. Die neuen Teile sind in Orange gehalten, die alten in Blau. In sich hineinhören soll der Betrachter — Wahrnehmung und Denken sollen sich verbinden und eigene Assoziationen geschaffen werden.

Es entsteht der Eindruck, als befinde man sich in einem offenen Organismus. Man sieht dünne Gewebestrukturen. Durch Flads Darstellung fühlt man sich wie im Inneren des Kunstwerks — als Teil der Skulptur.

“ Die Ausstellung ist bis zum 24. März zu sehen. Die Galerie ist jeweils mittwochs und donnerstags von 17 bis 20 Uhr, freitags von 17 bis 19 Uhr und samstags von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Weitere Infos und Termine nach Absprache gibt es im Netz.

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