Volles Programm im Taltontheater

Das Ensemble möchte auf der eigenen Bühne Gas geben: Der Internet-Auftritt wird neu gestaltet, der Kartenverkauf beginnt.

Wuppertal. Neue Bühne, neues Programm, neue Homepage: Das Wuppertaler Taltontheater startet durch — mit göttlicher Unterstützung, einem dressierten Mann und einer märchenhaften Weltreise.

Wie die WZ bereits berichtete, zieht die Schauspiel-Truppe an die Wiesenstraße 118. Nun steht auch fest, was die Besucher erwartet, wenn das zwölfköpfige Ensemble in einer ehemaligen Gummiband-Fabrik Theater macht: Der Spielplan ist fertig, prall gemischt und mit humorverdächtigen Häppchen gefüllt.

Im Januar 2012 wollen die Wuppertaler ihre erste eigene Bühne eröffnen — in einer ehemaligen Gummiband-Fabrik. Ein ebenso wichtiger Stichtag bricht bereits heute an: Die neue Homepage geht online. Und auch das — aus wirtschaftlicher Sicht — Wichtigste ist inzwischen geregelt: Der Kartenvorverkauf kann beginnen.

Was das Publikum nun erwartet? Als allererstes Musik von Abba bis Offenbach. Denn noch immer gilt im Taltontheater die Devise: „Irren ist göttlich . . .“ Das gleichnamige Musical eröffnet die Saison im neuen Zuhause: Die Produktion, an der buchstäblich viel Schweiß und Herzblut hängt, weil das Ensemble zuletzt im fliegenden Wechsel an verschiedenen Bühnen zu Gast war, wollen die Schauspieler am Samstag, 21. Januar, um 20 Uhr erstmals auf eigener Bühne präsentieren. Auch am Sonntag, 22. Januar, soll eine verrückte Horde antiker Götter Kurs auf den einstigen Firmensitz der Gold-Zack-Werke nehmen. Denn Griechenland ist im Musik-Fieber — ab 18 Uhr.

Die erste richtige Premiere wird allerdings erst am 28. Januar gefeiert: „Der dressierte Mann“ stellt sich um 20 Uhr in Elberfeld vor. Regisseur Jens Kalkhorst bringt den Bestseller von Esther Vilar auf die Bühne — in einer Version von John von Düffel.

Speziell Zuschauer, die den 80-Platz-Saal als Paar ansteuern, dürften nach der Vorstellung Gesprächsbedarf haben — schließlich geht es auf der Bühne um ein Pärchen, das statt schönster Romantik eine unschöne Beziehungskrise erlebt. Bleibt die Frage: Welcher Mann erträgt es, wenn ihn die Partnerin beruflich überholt?

Dieser Mann bewegt sich offensichtlich selbst auf der Karriereleiter: Jens Kalkhorst gibt Gas — nicht nur als Regisseur, sondern auch als Schauspieler und Vorleser. In der neuen Lese-Reihe „Funny Fiction“ verspricht er „Kurzgeschichten, Sketche und Prosa mit Schmunzel-Garantie“. Ob das Konzept aufgeht, zeigt sich am Freitag, 3. Februar. Die literarische Premiere feiert Kalkhorst um 20 Uhr an der Bar.

Weiter geht’s mit märchenhaften Aussichten für Erwachsene: Eine neue Reihe soll Erzählungen aus fernen Ländern vorstellen. Die erste Station der Weltreise — Schweden — wird am 26. Februar um 15 Uhr anvisiert.

Karten gibt es auch schon für Heinz Laiers Improvisations-Komödie „Shake Macbeth“, die am 10. Februar um 20 Uhr Shakespeare aufs Korn nimmt.

Dieser Titel hingegen soll kein Programm sein: Dass die „Geschlossene Gesellschaft“ allen Interessierten offensteht, kann Kalkhorst nicht oft genug betonen. Deshalb soll es auch ein Nachspiel geben: Da die früheren Aufführungen gut angekommen seien, wird Jean Paul Sartres „Gesechlossene Gesellschaft“ wieder ins Programm genommen. Ab dem 10. März geht das „Triptychon aus Schauspiel, Musik und Prosa“ im neuen Domizil über die Bühne.

Dort wird nur zwei Wochen später die nächste Premiere gefeiert. Am 24. März heißt es: „Willkommen in deinem Leben“. Autor Michael McKeevers wagt den Spagat zwischen heiterem Erzählstil und ernstem Hintergrund. In seinem Namen geht es um Sarkasmus, Liebe und Tod. Bewegend soll es werden, wie das Ensemble ankündigt: Als Charlie erfährt, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat, rast die Hauptfigur ziellos mit dem Auto davon. Nach dem göttlichen Musical setzt das Taltontheater also wieder auf ein himmlisches Thema: Was sich McKeevers ausgedacht hat, ist eine „Komödie von übernatürlichen Weggefährten“.

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