Musikfestival Viertelklang erstmals in Vohwinkel

Das Musikfestival wartet mit 22 Konzerten an acht Kulturorten im Stadtteil auf.

Musikfestival: Viertelklang erstmals in Vohwinkel
Foto: Schwartz, Anna (as)

Es ist ein Leuchtturmprojekt, das im Land gern gelobt und entsprechend gefördert wird. Und es ist ein Format, das auch den Mitwirkenden viel Spaß macht. In diesem Jahr geht das Musikfestival Viertelklkang in seine achte Saison - in vier Bergischen Stadtteilen mit vor allem regionalen Künstlern, die an ungewöhnlichen Orten auftreten. Das Kulturbüro Wuppertal hat diesmal Vohwinkel ausgewählt, wo am 1. September ab 19 Uhr 22 Künstler bzw. Ensembles auftreten. „Erstmals sind wir im Wuppertaler Westen“, freut sich Kulturdezenernent Matthias Nocke. Passenderweise wurde das Programm am Montag im Bürgerbahnhof Vohwinkel vorgestellt.

Der scheidenden Kutlurbüroleiterin Monika Heigermoser liegt Viertalklang besonders am Herzen, weil es ihr erstes Projekt war, das Synergien schuf, indem es einerseits verschiedene Genres und deren Klientel im Viertel zusammenführte, was andererseits neue Fördertöpfe erschloss und Werbung für Kunst und Künstler machte. 2011 legte das Kulturbüro im Lusienviertel los, 2013 schlossen sich Remscheid und Solingen an, 2016 auch Velbert. So wuchs zwar der Austausch im Viertel, erweiterte sich aber auf das Bergische Städtedreieck, so Nocke.

Von Anfang an dabei: Ulrich Marxcors, Musikexperte im Kulturbüro: „Es geht ganz bewusst darum, dass Künstler in 30 Minuten vorstellen, was sie aktuell machen. An neuen Orten oder an den üblichen Orten, aber mit unerwarteter Kunst. Das führt dazu, dass sowohl Besucher kommen, die sich sonst nicht ‚reintrauen’ als auch die Zahl der Besucher insgesamt steigt. Und: Ein Teil taucht später auch bei anderen Konzerten auf.“

Am Wetter sind schon viele Kulturveranstaltungen gescheitert - am 1. September 2018 kann das nicht passieren: „Alle Veranstaltungen laufen geschützt ab, die verschiedenen Orte liegen maximal zwei Minuten auseinander“, verspricht Marxcors. Als da wären das Bahnhofsgebäude, das mit Bürgerbahnhof, Schalterhalle, Kunststation und ehemaligem Wartesaal allein vier „Austragungsorte“ stellt, ferner das Jugendhaus, Evangelische Kirche, Evangelisches Gemeindezentrum, Vecchia Roma, Historisches Rathaus, Rubenswerkstatt und Die arme Poetin.

Marxcors freut sich besonders auf die Lichtinstallation, mit der Gregor Eisenmann die Schalterhalle erleuchten wird. Und auf das Wuppertaler Improvisations Orchester, das dazu auftritt - um 21.30 Uhr, wenn es schon dunkel ist. In der Kunststation, mitten im Haus der Geschichte des Bildhauers Eckehard Lowisch, führt das Ensemble für zeitgenössische und improvisierte Musik, Partita Radicale, seine Langzeitstudien auf, bitten später Veronika Nickl und Mickey Neher zu ihrem „Dada“-Vortrag mit Stimme und Schlagzeug.

In der Jugendhaus-Villa geht das Duo Tangoyim auf eine Reise durch die jüdische Musik, während das Wuppertaler Ensemble Il Giardinetto del Paradiso in der Evangelischen Kirche Alte Musik mit Viola da Gamba oder Laute spielt. Auch das Duo Il Galateo ist musikalisch in früheren Zeiten zuhause, entführt im Trausaal des Historischen Rathauses optisch und akustisch ins Barock. Im Hier und Heute (und im Vecchia Roma) spielt die Musik von Philis Virgos. Die Band um Philippine Pachl, Schauspielerin an den Wuppertaler Bühnen, spielt housige Beats, Funk, Soul, Indie Country und Jingles n Rock. Zwei 17-jährige Musikerinnen aus der Region bestreiten Soloauftritte: Die Velberter Singer-Songwriterin Laura Ciello und die Solingerin Leonora, die Pop mit Jazzeinflüssen macht.

Weitere Akteure sind die Elberfelder Mädchenkurrende; das intermediale Projekt Läutwerk 5; Werner Dickel (Viola) und Alexander Pankov (Akkordeon), die sich zusammen tun; Jan Kazda mit dem Indigo Streichquartett, die sich Led Zeppelin widmen; TwoBassN’Vox, die viel Lust auf ungewöhnlichen Sound mitbringen; das bekannte Ulrich Rasch Trio mit eigenen Kompositionen; der Kammerchor Elberfeld; das Duo Schneider & Schneider (Harfe, Klavier, Saxophon, Klarinette); Raum N, das für elektronische Sounds steht; Achim Maertins (Orgel); Karola Pasquay und Olaf Reitz, die sich musikalisch und textlich Christian Morgenstern widmen; das Improvisationsduo Florian Stadler und Mitch Henrich. Ein letztes I-Tüpfelchen ist das bekannte Axel Fischbacher Quintett, das in allen vier Viertelklang-Stadtteilen auftritt.

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