Uraufführung in Cronenberg: TiC verspricht „Pinguinwetter“

Große Ehre für das kleine Theater: Am 19. Juli ist Britta Sabbags Bestseller bühnenreif.

Cronenberg. Hand aufs Herz: Was könnte besser zu Wuppertal passen als „Pinguinwetter“? Ralf Budde, künstlerischer Leiter des TiC-Theaters, darf sich vollkommen zu Recht die Hände reiben — weil Wuppertal, die Stadt der Pinguinale, am 19. Juli eine Uraufführung erlebt, mit der der Theaterleiter vor einem Jahr selbst nicht gerechnet hätte. Damals hatte Britta Sabbags Debütroman („Pinguinwetter“) wochenlang auf den Bestsellerlisten gestanden. Als ihm der Verlag Monate später eine Theaterfassung zum Lesen anbot, war Budde sofort begeistert und hob die Finger — nicht nur, um möglichst schnell die Seiten umzublättern, sondern vor allem, um sich möglichst früh die Aufführungsrechte zu sichern.

Überrascht war Budde trotzdem, als im Verlag die Daumen so rasant nach oben zeigten. Denn die Reaktion bedeutete, dass die Cronenberger Pioniere werden: Es ist keine Premiere wie viele andere — es ist eine mit Spannung erwartete Uraufführung, die am 19. Juli an der Borner Straße über die Bühne geht. Auf der wird derzeit gehämmert und gezimmert: Das Bühnenbild, das sich Ausstatter Thomas Pfau ausgedacht hat, besteht aus Holzwänden, die in Quadrate unterteilt sind, die man öffnen kann. Und das hat seinen Grund: „Es gibt viele Szenenwechsel“, verrät Budde. Dabei ist der eigentliche Strippenzieher ein ganz anderer: Musical-Star Patrick Stanke, der schon „Hairspray“ in Szene setzte, führt zum ersten Mal bei einem Schauspiel-Stück Regie. „Er ist jung und selbst am Puls der Zeit“, findet Budde. „Das ist eine tolle Kombination und passt prima zum Stück, das modern, witzig und ideal für den Sommer ist.“

Die Beziehungskomödie um Charlotte (Sabine Henke), ihre beste Freundin (Teresa Schulz) und Eric (Alexander Bangen) „ist 2012 als Roman wie eine Bombe eingeschlagen. Taufrischer geht es nicht.“ Zumal der Titel auch noch nach Wuppertal passt: Wer erinnert sich nicht gerne an die Pinguinale, mit der 2006 der 125. Geburtstag des Zoos gefeiert wurde? Im gesamten Stadtgebiet waren Kunststoffpinguine mit markanter Bemalung postiert worden. Doch das Stück passt nicht nur dem Namen nach ins Programm: Die neue Produktion „fügt sich ein in eine ganze Serie an modernen Beziehungskomödien“ — vom „Mondscheintarif“ bis hin zu „Harry und Sally“.

„Keinohrhasen“ hat das TiC rund 50-mal gespielt. Budde hofft, dass sich das „Pinguinwetter“ mindestens ebenso lange hält — zumal die Bühnenversion von „alten“ Bühnen-Bekannten stammt. Sabine Misiorny und Tom Müller haben den Roman bearbeitet. „Schon das ist ein Qualitätssiegel“, betont Budde, der das 70-köpfige Ensemble zusammen mit Stefan Hüfner anführt. „Wir sind froh und glücklich. Ich denke, dass das Stück im nächsten Jahr deutschlandweit gespielt wird“, prophezeit der Experte. Am 19. Juli blickt die Bühnenwelt aber erst einmal nach Cronenberg.

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