Theater für Kinder: Ein „Räuber“ packt aus

„Die drei Räuber“ sind ab Samstag im Opernhaus zu erleben. Schauspieler Hanno Friedrich spricht über seine neue Rolle.

Wuppertal. „Die drei Räuber“ sind im Anmarsch: Wenn das gleichnamige Familienstück am Samstag, 7. Dezember, um 18 Uhr Premiere im Opernhaus feiert, sollen kleine und große Zuschauer ab sechs Jahren ihren Spaß haben.

Mit dabei ist Hanno Friedrich. Der gebürtige Wuppertaler wurde durch die Comedy-Serie „Sechserpack“ bekannt — am Samstag steht der Schauspieler als Strauchdieb im Rampenlicht.

Herr Friedrich, was für ein Räuber sind Sie?

Hanno Friedrich: Donnerjakob wäre gerne ein Schöngeist und Dichter, ist aber doch eher Spezialist für Pferde und Schusswaffen — dabei völlig gewaltfrei.

Sie machen regelmäßig für junges Publikum Theater. Es gibt Kollegen, die wagen sich überhaupt nicht an diese Zielgruppe heran. Andere treten — im Gegenteil — speziell vor Kindern sehr gerne auf. Sind die jungen Zuschauer in der Tat das „ehrlichere“ Publikum?

Friedrich: Erwachsene Theatergänger müssen ihre Sehgewohnheiten befriedigt wissen und stehen sich mit ihrer bildungsbürgerlichen Kleingeistigkeit oft selbst im Weg. Kinder sind unverdorbener, weil sie weniger Erwartungshaltung haben. Sie lassen sich leichter durch Theater verzaubern. Sie sind nicht das ehrlichere Publikum, sondern das bessere.

Im Familienstück gibt Marie Nest Ihr Wuppertal-Debüt. Da Sie mit ihrem Vater, Tilo Nest, zuletzt regelmäßig in Wuppertal im Rampenlicht standen, klingt das nach einer Art „Familientreffen“. Wie ist die Zusammenarbeit?

Friedrich: Wie unser traditioneller gemeinsamer Urlaub in Frankreich.

Sie pendeln zwischen Bonn und Wuppertal — was unterscheidet oder eint die Städte und das Publikum?

Friedrich: Beide Städte haben eine starke Publikumsbindung — ausgelöst durch Sparzwänge. Die Zuschauer haben erkannt, dass ihre Stadt verödet, wenn die Kulturpolitiker weiter den Hahn zudrehen. Ansonsten feiert der Bonner lieber bierselig, der Wuppertaler geht zum Lachen um die Ecke.

Wenn Sie kein Räuber mehr sind — was folgt dann? Fernsehen, Film oder Theater?

Friedrich: Von sechs Filmprojekten klappen in der Regel zwei, und wenn man über drei davon spricht, sind es die falschen. Deshalb: Es folgt auf jeden Fall Einiges . . .

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