Orgel, Sopran und Flöte: Seltener Streifzug in der Stadthalle

Iris Rieg, Dorothea Brandt und Uta Linke traten als Trio auf.

Wuppertal. Orgel, Sopran und Flöte — diese Kombination war am Sonntag in einem Konzert aus der Reihe „Orgel-Akzent“ in der Stadthalle zu hören. Einen Streifzug durch die Musikgeschichte haben Sopranistin Dorothea Brandt, Flötistin Uta Linke und Organistin Iris Rieg zusammengestellt. Das Programm reicht von mittelalterlichen Minneliedern über Barockmusik bis hin zu Werken vor allem französischer Komponisten aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Das Minnelied „Es ritt gut Reiter durch das Ried“ macht den Anfang. Sopranistin Brandt nimmt das alte, heitere Stück genau richtig und singt es klar, wohltuend ungekünstelt mit fein strahlendem Ton. Virtuos geht es darauf mit der Sonate g-Moll für Flöte und Orgel von Carl Philipp Emanuel Bach weiter. Diese erklingt makellos im schnellen Tempo, dabei etwas unterkühlt.

Die beiden Instrumentalistinnen musizieren sehr genau zusammen, jedoch überlagert die Orgel die Flöte etwas mit ihrer Klangfülle. Sehr differenziert musiziert Linke später die Flötensonate von Francis Poulenc. Ihr Part kann dabei besonders deutlich werden, weil die Orgel sehr zurückhaltend bleibt.

Einen herausragenden Solobeitrag gestaltet Organistin Iris Rieg mit der für ihr Instrument bearbeiteten „Carmen-Fantasie“ von Georges Bizet. Bei diesem Werk lässt die Musikerin hören, was die Sauer-Orgel in der Stadthalle für eine Fülle an Klangfarben zu bieten hat. Rieg setzt die verschiedenen Register des Instrumentes treffend und höchst facettenreich ein.

Drei absolute Glanzstücke des Konzertes gestaltet das Trio mit zwei Arien von Georg Friedrich Händel und einem Satz aus der Hochzeitskantate von Johann Sebastian Bach. Im freien, doch stets genau konturierten Ton singt Brandt berückend schön zum Klang von Flöte und Orgel. Das Publikum, das hochkonzentriert gelauscht hat, dankt begeistert für das besondere Konzert.

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