„Nie mehr allein“: Hamer freut sich auf eine Uraufführung

Das Langerfelder Leo-Theater konnte sich die Rechte an Frank Pinkus’ neuer Solo-Komödie sichern.

Herr Hamer, in Ihrem Leo-Theater sind Sie ab heute Abend „Nie mehr allein“. Was bedeutet es für Sie, eine Uraufführung „ergattert“ zu haben?

Thorsten Hamer: Das ist natürlich eine große Ehre. Es ist immer ein besonderes Gefühl, an einem Stück zu arbeiten, das noch nie zu sehen war. Dazu kommt, dass ich bereits zahlreiche Komödien von Frank Pinkus gespielt habe. Das macht es für mich noch aufregender. Ich habe bei den Proben selbst so viel lachen müssen, dass ich mich jetzt einfach sehr freue, das Stück erstmals einem Publikum zu präsentieren.

Wie kam es überhaupt dazu, dass die Uraufführung in Langerfeld über die Bühne geht?

Hamer: Nach dem riesigen Erfolg von „Allein in der Sauna“ — der Komödie, die ich bereits seit 2008 spiele — habe ich Frank Pinkus immer wieder gefragt, ob es einen weiteren Teil geben wird. Dies war aber nicht geplant. Stattdessen hatte er aber bereits einen Entwurf für eine neue Solokomödie auf dem Schreibtisch.

Sie ließen aber nicht locker?

Hamer: Ja, Frank Pinkus hat eine unserer Aufführungen seiner Komödie „Die besten Tage meines Lebens“ besucht. Er war begeistert, wir saßen danach lange zusammen. Dabei ließ ich noch einmal meinen Wunsch nach einer neuen Solokomödie fallen. Ein paar Wochen später war sie fertig und ich habe mich sofort nach den Rechten erkundigt.

Wie viele Stücke lesen Sie pro Jahr? Bei wie vielen sagen Sie: „Das möchte ich unbedingt machen“? Und bei wie vielen scheitert eine Umsetzung — etwa an den Rechten, die man erwerben muss, oder einer Besetzung, die passen muss?

Hamer: Unzählige. Während des Lesens habe ich meistens schon eine ungefähre Vorstellung, wie es werden würde — bei richtig guten bereits auf den ersten Seiten. Bei anderen quält man sich so durch oder weiß, dass die Umsetzung im Leo schwierig wäre. Sei es, weil die Besetzung zu groß ist oder es zu viele Bühnenbildwechsel gibt. Leider gibt es auch den Fall, dass mir ein Stück richtig gut gefällt, aber die Rechte noch nicht frei sind. Manchmal habe ich ein gutes Stück, aber der gewünschte Schauspieler steht zu dieser Zeit nicht zur Verfügung. Unter dem Strich ist es so, dass ich jedes Jahr an die 60 Stücke lese und mich am Ende auf sieben festlegen muss.

Was unterscheidet „Nie mehr allein“ von „Allein in der Sauna“?

Hamer: Die Zuschauer lernen eine neue Figur — Bernd Brückner — kennen, die im Gegensatz zu Kalle König aus „Allein in der Sauna“ nicht den ganzen Abend allein irgendwo ist. Die Zuschauer erleben seine Urlaubsreise nach Rügen — mit der Familie, mit Staus und Pausen, weil die Tochter zur Toilette muss. Es geht um seine Position und seine Rollen, die er spielen muss (oder darf). Bernd Brückner ist Vater, Ehemann und manchmal auch einfach nur Mann. Natürlich scheitert er. Auf sehr komödiantische Weise kommt er ins Erzählen und spricht über die alltäglichen Probleme. Beide Stücke sind mitten aus dem Leben gegriffen. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass ich wieder alle Figuren spiele — von der Frau bis zur Tochter.

Apropos Urlaub: Wie verbringen Sie Ihren am liebsten?

Hamer: Schwieriges Thema. Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage. Meine Frau muss mich jedes Jahr in den Urlaub zwingen. Wenn es soweit ist, finde ich es auch immer schön, aber der Weg dahin ist schon kompliziert. Dieses Jahr zum Beispiel wollten wir mal drei Wochen Urlaub machen. Rausgekommen sind dann vier Tage, da ich relativ kurzfristig ein Angebot aus Stuttgart bekam, dort drei Wochen lang Heinz Erhardt zu spielen. Aber damit ich keinen Ärger nach dem Interview bekomme, antworte ich folgendermaßen auf Ihre Frage: „Wo, ist mir egal. Hauptsache mit meiner Frau.“

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