Mit der Panflöte auf neuen Wegen

Matthias Schlubeck und Klezmer-Trio im Kulturzentrum Immanuel

Mit der Panflöte auf neuen Wegen
Foto: Bartsch

In der Regel konzertiert Matthias Schlubeck im Duo und ist berühmt für seine Interpretationen der klassischen Musik. Hauptsächlich stehen ihm Organisten, Pianisten und Harfenisten zur Seite, mit denen er im In- und Ausland auftritt. Der gebürtige Wuppertaler, der hier an der Musikhochschule als Erster in Deutschland sein Musikstudium im Fach Panflöte mit dem Konzertexamen abschloss, geht momentan einen neuen Weg. Er ist mit einem Trio unterwegs, das sich auf dem Gebiet der Klezmermusik einen Namen gemacht hat.

Im Kulturzentrum Immanuel demonstrierte er eindrucksvoll, dass er auch diesen Musikstil traumwandlerisch sicher beherrscht. Klarinettist Helmut Eisel, Gitarrist und Sänger Michael Marx sowie Stefan Engelmann am Kontrabass präsentierten sich als bestens eingespieltes Trio. Blindes Verständnis füreinander war wesentliches Merkmal ihres homogenen Zusammenspiels. Hochemotionale Töne kamen aus dem Holzblasinstrument: Mal schluchzte es, mal jauchzte es ausgelassen.

Engelmann sorgte für gediegene Bassfundamente, während Marx harmonisch, rhythmisch wie solistisch für erstklassige Gitarrenklänge zauberte. So kamen die vielschichtigen Klezmernummern aus dem rumänischen Raum und eigenen Federn temperamentvoll von der Bühne.

Die drei Vollblutmusiker waren sich auch nicht zu schade, allseits bekannte Melodien aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Don Giovanni“ mit einem Augenzwinkern aus ihrer Sichtweise zu präsentieren. Viel groovender Jazz und Klezmerstile mischten sich unterhaltsam in die galante Klangwelt des klassischen Meisters. Machte Eisel zwischendurch Pause, war Schlubeck dran oder man spielte im Quartett. Kongenial integrierte er sich. Gekonnt warfen er und Eisel sich die musikalischen Spielbälle zu. Außerdem machte er aufs Neue seinem mittlerweile erworbenen Ruf alle Ehre, weltweit einer der besten Panflötenspieler zu sein.

Bei der „Hora staccato“ und dem Stück „Die Lerche“ faszinierte er mit einer einzigartig brillanten Virtuosität. Auch hinsichtlich einer großen Palette an sensiblen Tongebungen — anrührend ruhig, melancholisch, ausgelassen, fröhlich — ließ er keine Wünsche offen. Das zahlreich erschienene Publikum war ganz aus dem Häuschen. Begeisterter Zwischenapplaus und stehende Ovationen zum Schluss mündeten in zwei Zugaben.

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