Markus Teutschbein setzt auf geistliche und weltliche Musik

Der Leiter der Wuppertaler Kurrende fühlt sich in Wuppertal wohl. Erst 2018 wird er aber ganz in die Stadt ziehen.

Markus Teutschbein setzt auf geistliche und weltliche Musik
Foto: Wuppertaler Kurrende

Wuppertal. „Ich fühle mich wohl hier“. Das war einer der ersten Sätze von Markus Teutschbein, als wir uns im Kurrendehaus an der Mozartstraße entspannt unterhielten. Er findet das Klima sehr angenehm. Seit 1. Juni ist er neuer musikalischer Leiter des traditionsreichen Wuppertaler Knabenchors. „Ende Februar, Anfang März habe ich die Zusage erhalten“, erinnert er sich. Momentan ist er fleißig dabei, die Namen der Jungen und Männer auswendig zu lernen. Und er freut sich, dass „die Knaben sehr offen mir gegenüber“ sind.

Im Fokus steht für ihn außer der künstlerischen Arbeit der Nachwuchs. So will er mit Schulen Kontakt aufnehmen, einen „persönlichen Draht“ bekommen und vermitteln, dass auch das Singen neben anderen außerschulischen Aktivitäten sehr schön sein kann.

Programmatisch will er zwei Wege verfolgen. Wichtig ist ihm der Gesang a cappella, also ohne Instrumentalbegleitung. Dabei will er Wert auf vier- bis fünfstimmige Besetzungen legen. In diesem Zusammenhang konzipiert er das traditionelle Herbstkonzert am 15. Oktober zweigleisig. Geistliche und weltliche Chormusik hat er vor zu präsentieren. Aber auch die Aufführung von Werken mit Orchesterbegleitung kann er sich vorstellen, etwa ein abendfüllendes Oratorium. Teutschbein: „Vielleicht ist es im Frühjahr nächsten Jahres soweit“.

Aufgrund der andauernden Veränderungen in der Wuppertaler Kurrende — Knaben rücken nach, ältere müssen wegen des Stimmbruchs pausieren — ist jede Veranstaltung eine neue Herausforderung. „Also muss ich jedes Konzert genau mit Augenmaß vorbereiten“, erklärt der Sohn aus einem kir-chenmusikalischen Elternhaus. Sein Vater war bis 2009 Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Aufgewachsen ist er als „Mitglied des Thomanerchors“, erzählt der Sohn sachlich.

Beinahe wäre auch er vergangenes Jahr in Leipzig gelandet, als Chef der Thomaner. Er war einer der beiden Finalisten des Bewerbungsverfahrens. Er bekam die Stelle jedoch nicht. Man entschied sich aber doch für Gotthold Schwarz, der diese Position nach dem Ausscheiden von Georg Christoph Biller kommissarisch inne hatte. Zur Chormusik kam Teutschbein erst während seines Studiums. Zunächst ließ er sich am Cello ausbilden. Danach, während seiner Dirigentenausbildung, kam er über seinen Professor Gert Frischmuth dazu. Nach ein paar Stationen übernahm er den Suhler Knabenchor und war Chordirektor am Meininger Theater. Bis Ende letzten Jahres war er dann Leiter der Knabenkantorei Basel und ist weiterhin Dirigent des Orchesters Arlesheim mit Sitz im Kanton Basel-Landschaft.

Also pendelt er fürs Erste zwischen Basel und Wuppertal. „Drei Tage pro Woche bin ich schon hier, aber ab 2018 dann ganz.“ Seine Frau und die gemeinsamen drei kleinen Kinder im Alter von einem, drei und fünf Jahren sind dort auch noch sesshaft.

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