Kunstvolle Geheimnisse in der Galerie Epikur

Ein Trio bekennt sich zum Irrealen.

Wuppertal. So unterschiedlich die Werke der drei Künstler auch sind: Will man eine Gemeinsamkeit finden, so ist das wohl ein gewisser Aspekt des Irrealen, den Gregor Gaidas Plastiken und Skulpturen, Thomas Schielas Aquarelle und Hyuna Kims Bilder verbinden. Zu sehen sind sie in der Galerie Epikur.

Mit "Lateral IV" hat Gaida einen beeindruckenden Männerkörper geschaffen. Plastisch sind Speckröllchen und Gesichtszüge dargestellt, mit aus Draht nachtgebildeten Haaren erweckt die Arbeit aus bemaltem Aluminium einen überaus realistischen Eindruck. Das Fragmentarische - die Figur ist ab den Oberschenkeln quasi amputiert - beraubt sie des Zusammenhangs, aber das fehlende Stück ist nicht etwa ein Mangel, sondern gibt Raum für eigene Ideen des Betrachters.

Ähnlich verhält es sich mit den kleinformatigen Bildern der Koreanerin im Untergeschoss. Handelt es sich bei den feinen Zeichnungen um Traumsequenzen? Logische Zusammenhänge jedenfalls scheinen aufgehoben zu sein und die Bedeutungen der Befindungen bleiben phantastisch. Etwas Zeit sollte man mitbringen, sonst findet der Betrachter bei ihrem Anblick wohlmöglich nicht seine eigene Geschichte.

Bei Schielas Bildern dient das Foto als Ursprung. Für Darstellungen von Menschenansammlungen, in "Moers Festival eins" oder "Bangkok street kitchen", wählt er bei exaktem Pinselstrich und ansprechender Farbigkeit immer eine Methode, die eine gewisse Bildunschärfe hervorruft. Wie der Betrachter sich auch stellt: Das Motiv lässt sich weder wirklich fokussieren noch scharf stellen. So bergen die Bilder, die beim flüchtigen Anblick doch so eindeutig zu sein scheinen, ein Geheimnis. Bis zum 2. Oktober kann es an der Friedrich-Engels-Allee 165 enträtselt werden.

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