"Kunsthochdrei": Genuss jenseits des Tellerrands

Die Veranstaltungsreihe geht am 6. März in eine neue Runde. Gefeiert werden vor allem Jean Gigoux und Richard Wagner.

Wuppertal. „Das Interesse, über den Tellerrand hinauszuschauen, ist in Wuppertal besonders ausgeprägt.“ Lutz-Werner Hesse muss es wissen. Der Leiter des Wuppertaler Standorts der Hochschule für Musik und Tanz Köln gehört zu denen, die mit allen Mitteln der Kunst beweisen, dass viele Köche noch lange nicht den Brei verderben müssen.

Das Menü, das er zusammen mit Gerhard Finckh (Von der Heydt-Museum) und Anne Linsel (Literaturhaus Wuppertal) kredenzt hat, bietet alles, was das musenfreudige Herz begehrt: Bildende Kunst in wohldosierten Häppchen, Literatur als erlesene Beilagen und Musik in taktvoll servierten Portionen.

„Kunsthochdrei“ steht auf der kulturellen Speisekarte. Denn der Titel ist Programm: „Was wir mit befreundeten Institutionen auf die Beine stellen“, soll für Finckhs Gäste ein dreifacher Genuss sein. Auch die Veranstalter freuen sich schon auf frische „Nahrung“ — bei ihnen sorgt die Reihe, die am Mittwoch, 6. März, in eine neue Runde startet, für satte Zufriedenheit. „Es ist unser wichtigstes Produkt“, betont der Leiter des Von der Heydt-Museums. „Es ist das Produkt, mit dem wir die Menschen in der Region am besten erreichen.“

Und weil Bescheidenheit auch unter „Spitzenköchen“ kein Erfolgsrezept sein dürfte, ist Gerhard Finckh zu Recht stolz auf das Wuppertaler Format: „Die Reihe ist eine der besten Erfindungen, die es je gegeben hat.“

Von schwärmerischen Worten also hin zu den Fakten: Neu ist, dass diesmal alle Veranstaltungen im Von der Heydt-Museum über die Bühne gehen — in den Vorjahren fanden sie auch in der Elberfelder Citykirche statt. Maximal 200 Gäste haben hier wie dort Platz. „Wir haben jedes Mal ein ausverkauftes Haus“, freut sich Finckh. Auch Mitorganisator Lutz-Werner Hesse strahlt zufrieden. „Wir haben ein echtes Luxusproblem“, sagt der Leiter der Musikhochschule. „Viele Gäste kaufen direkt zu Saisonbeginn Karten für alle Veranstaltungen — sind aber später manchmal verhindert.“ So blieben Stühle leer, die man gut füllen könnte. Um besser planen zu können, gibt es deshalb eine weitere Neuerung: Mitglieder des Kunst- und Museumsvereins haben zwar weiterhin freien Eintritt, sie werden allerdings gebeten, die Karten spätestens einen Tag vor der Veranstaltung an der Museumskasse abzuholen.

Was sie zu hören bekommen? Eine ausgewählte Mischung aus Musik, Literatur und Bildender Kunst — serviert von vertrauten Gesichtern. Nicht nur Bernt Hahn ist „von Anfang an dabei“, wie Anne Linsel vom Literaturhaus betont. Die Vereinsvorsitzende freut sich vor allem auch auf eine einstige Schulfreundin: Barbara Nüsse, die gerade erst ihren 70. Geburtstag feierte, „hat an der Sternstraße Abitur gemacht“. Am 6. März stellt die renommierte Schauspielerin im Namen von Thomas Bernhard „Alte Meister“ vor — um 18.30 Uhr blickt sie zusammen mit ihrer Schulfreundin über den Tellerrand.

“ Die Veranstaltungen finden jeweils um 18.30 Uhr im Museum statt. Karten kosten zehn Euro, ermäßigt fünf Euro. Infos gibt es unter Telefon 563 2223.

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