Kunst verbindet: Bei diesem Trio geht es rund

Drei Wuppertaler Freundinnen kreieren mit vereinten Kräften Kunstwerke.

Wuppertal. Eine solche Freundschaft findet man selten: Ditte Bek Petersen, Jaqueline Heß und Kim Bruchmann diskutieren nicht nur bis spät in der Nacht über den Menschen, die Gesellschaft und andere philosophische Fragen, sondern sie malen als Künstlertrio Dijaki auch gemeinsam Bilder. Wobei gemeinsam bedeutet, dass tatsächlich alle drei gemeinsam ein Kunstwerk schaffen, und das seit sieben Jahren.

"Schule und Ausbildung waren uns irgendwann zu eintönig - da haben wir angefangen zu malen", erzählen die Freundinnen, die derzeit in der Galerie Blickfang ausstellen. Die ersten Bilder verkauften sie noch auf dem Flohmarkt. 2002 folgte dann die erste richtige Ausstellung in einem leer stehenden Ladenlokal. Der Erfolg war riesig. Bei der Vernissage rissen sich die Leute um die Werke, rund die Hälfte davon war danach vergeben.

Anschließend folgte fast jedes Jahr eine weitere Ausstellung: bei den Stadtwerken, im Café du Kongo im Rahmen von "6 sells", in der Alten Lichtfabrik in Vohwinkel. Dort besuchte das Künstlertrio anschließend das Gymnasium Vohwinkel, um mit einer neunten Klasse nach den Prinzipien von Dijaki zu malen - die Schüler arbeiteten jeweils in Dreierteams und entwarfen zu ihren Bildern philosophische Kommentare. "Da sind super Texte rausgekommen", loben die Künstlerinnen.

Inzwischen haben sich zwei der drei Frauen entschlossen, das Hobby zum Beruf zu machen. Während Bruchmann (26 Jahre) weiterhin Sport und Englisch studiert, hat Heß (28) 2007 den Wuppertaler Studiengang Kunst- und Gestaltungstechnik begonnen. Petersen (29) entschied sich für Raum- und Objektdesign. "Der Übergang war nicht ganz einfach. Wir haben naiv und autodidaktisch mit dem Malen angefangen, im Kunst-Studium werden wir plötzlich in Systeme gepresst", sagt Heß. Durch das Studium begannen sie, sich viel mehr als vorher Gedanken über die Gestaltung zu machen.

Das zeigt sich auch in ihrer Ausstellung in der Galerie Blickfang an der Luisenstraße 90. "Round about dijaki - runde 3" lautet der Titel, und die Schau soll eine wirklich runde Sache sein. Also haben die Künstlerinnen vorher ein Papp-Modell des Ausstellungsraums gebastelt und sich zuerst überlegt, wo welches Format hängen soll.

Erst dann fingen sie mit dem Malen an. "Was nicht rund ist, versuchen wir, rund zu machen", heißt es im Begleitheft. "Sobald eine Situation nicht vollkommen ,rund’ läuft, verbreitet sich panische Hektik." In der Galerie zeigen sie runde Bilder mit viel Farbe, aber auch Federkerne, die zum Schutz vor Verwitterung in Glas eingegossen sind.

Bei allem Erfolg sieht das Trio die Zukunft locker: "Wir machen uns da jetzt nicht so einen Druck. Wenn wir mal weniger Zeit haben, treffen wir uns halt seltener." Oft passiere es, dass sie in ihrem Atelier an der Buchenhofenerstraße 23 in Sonnborn nur gemeinsam kochen oder diskutieren. Wobei auch dann hauptsächlich über Kunst geredet wird.

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