„Kultur statt Kippe“: Lyrik in Schachteln

Der Literaturautomat zieht die Blicke auf sich — und kommt gut an.

Wuppertal. „Kultur statt Kippe“: Das ist das Motto im Kleinen Schauspielhaus. Und das ist auch der Grund, weshalb sich im Foyer — während der Pausen, vor und nach den Vorstellungen — regelmäßig diese Szene abspielt: Neugierig nähern sich Gäste der Wuppertaler Bühnen einem Automaten. Schnell bilden sich zwei Fraktionen: Enttäuscht wenden sich Zigaretten-Sucher wieder ab. Dafür sind Freunde poetischer Momente oder solche, die es werden wollen, positiv überrascht. Sie staunen nicht nur, sondern zücken oftmals auch 2 Euro. So viel kostet der Inhalt der ganz besonderen Ware — es ist Literatur in kleinen Schachteln.

Was es damit auf sich hat, weiß Yvonne Heiter von den Wuppertaler Bühnen: „Der Literaturautomat ist eine Initiative von Art Connection und dem Düsseldorfer Kulturzentrum Zakk.“ Und in verschiedenen Städten zu finden. Dass ein Exemplar auch auf Wuppertaler Boden steht, habe sich bewährt: Der Lyrik-Lieferant werde gut angenommen.

Der ausgediente Zigarettenautomat steckt voller Lyrik, Poesie und Kurzgeschichten. In regelmäßigen Abständen — alle sechs bis acht Wochen — wird er mit neuer Literatur gefüttert. „Er ist nicht nur eine optische Bereicherung für unser Foyer, sondern bereitet Groß und Klein auch literarische Freuden“, hat Heiter festgestellt. „Es ist schön zu beobachten, wie neugierig die Menschen davor stehen, eine Schachtel Literatur ziehen und sich anschließend schmunzelnd vorlesen.“

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