Kinder, Krisen, Liebeskummer: Sommerstück im Leo-Theater

Regisseurin Racine Tewes über das organisierte Chaos: In Langerfeld setzt sie ab Donnerstag auf eine schrecklich nette Familie.

Wuppertal. „Kinder, Krisen, Gästezimmer“ — ab Donnerstag, 15. August, geht es im Leo-Theater familiär zur Sache. Racine Tewes, Ehefrau von Bühnen-Chef Thorsten Hamer, setzt Bodo Schirmers Komödie in Szene — und verspricht einen rasanten Dialog-Reigen.

Frau Tewes, „Kinder, Krisen, Gästezimmer“ — das klingt nach allerlei Turbulenzen. Wie organisieren Sie dieses Chaos? Sprich: Welchen Schwerpunkt setzen Sie beim Inszenieren?

Racine Tewes: Das klingt nicht nur nach Turbulenzen. Es passiert auch eine Menge. Es geht um eine Patchwork-Familie. Der Mann und die Frau sind frisch verheiratet und bringen jeweils aus erster Ehe ein Kind mit. Beide kommen, obwohl sie eigentlich schon auf eigenen Beinen stehen, wieder zurück. Da passiert natürlich schon viel. Dazu kommt, dass die Kleinste, Maxi, nur mit ihrem iPhone beschäftigt ist und ihre neue „Mama“ einfach nicht akzeptieren will. Zu allem Überfluss kehrt dann auch die Oma zurück, die aus der Seniorenresidenz ausgebüxt ist und das Familienleben vollends auf den Kopf stellt. Den Schwerpunkt setze ich da natürlich auf das Zusammenprallen der verschiedenen Welten und der Generationen. Es gibt eine Menge Zündstoff und dennoch ganz liebevolle Figuren, die jeder kennt — vielleicht sogar, wenn man in den Spiegel schaut.

Die Familienkomödie lebt von sechs Schauspielern, was für ein relativ kleines Theater nicht wenig ist. Spiegeln die sechs Figuren eine „typisch“ deutsche Familie?

Tewes: Diese sechs Figuren sind Menschen wie „du und ich“. Leicht überspitzt, aber dennoch klar zu erkennen. Es ist nicht typisch „deutsch“. Diese Patchwork-Familie könnte auch in Spanien oder anderswo leben. Ich glaube, überall gibt es den etwas trägen Sohn mit seinen Sprüchen, die Tochter mit ihrem ersten Liebeskummer und die Schwiegermutter, die sich einfach in alles einmischt. Es ist vielmehr eine aktuelle Komödie im Zeichen unserer Zeit. Es ist eine wahrhaft „schrecklich“ nette Familie — und dennoch oder gerade deswegen zum Brüllen komisch.

Sie sind nicht nur Regisseurin, sondern auch Schauspielerin. Wann stehen Sie selbst wieder im Rampenlicht?

Tewes: Zurzeit spiele ich ja noch in „Hängepartie“. Das ist die Fortsetzung von „Suche impotenten Mann fürs Leben“. Auch dort bin ich als Carmen Legg zu sehen. Und in der Heinz-Erhardt-Komödie „Ach Egon“ spiele ich die Direktorin des Hotels. In der neuen Saison werde ich wieder als Schauspielerin aktiv dabei sein. Dann heißt es: „Und morgen nochmal von vorn“.

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