Kantorei plant den Aufschwung in der Immanuelskirche

Das Saisonprogramm kombiniert große Chorwerke mit zeitgenössischen Stücken und verspricht „Musik zum Verspeisen“.

Wuppertal. Auch mit mehr als 60 Jahren ist sie agil, kreativ und immer für Überraschungen gut: Die Kantorei Barmen Gemarke weist mit ihrem Programm 2009/10 selbst in Zeiten des Umbruchs in der Kirchenmusik unvermindert zuversichtlich nach vorne und kombiniert große Werke der Chorliteratur gerne mit zeitgenössischen Kompositionen.

Zusammen mit dem Trägerverein füllt sie ihre Heimstatt, die restaurierte Immanuelskirche, mit ihren Konzerten, Kantate-Gottesdiensten, Liederabenden und Orgelmatineen mit Leben. Der Festakt am 11. September zum Abschluss der Sanierung der Kirche bildet den würdigen Auftakt zur Kantorei-Saison.

Die Kantorei hat, dank ihres kommunikativen und versierten Leiters und Organisten Wolfgang Kläsener, bereichernde Kontakte mit anderen Orten, Festivals und Musikschaffenden geknüpft: So sind die beliebten Liederabende sowohl in der Immanuelskirche als auch im Foyer des Opernhauses zu Hause. Die Wuppertaler Orgeltage gastieren mit "Stummfilm und Orgel live" in der Immanuelskirche.

In der Villa Media verspricht eine Komposition von Rochus Aust am 6. Oktober "Musik zum Verspeisen" - ein klangvoll-vergnügliches Herbstessen frei nach dem Futurismus-Vater Filippo Tommaso Marinetti. Zum großen "Festival der Stimmen", das vom 31. Oktober bis zum 9. November in Wuppertal stattfindet, gestaltet die Kantorei am 71. Jahrestag der Progromnacht von 1938 (9. November) das Abschlusskonzert.

Hierfür hat der Wuppertaler Konrad Hupfer zu Johann Sebastian Bachs "Actus tragicus" (Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit") Kompositionen geschrieben, die uraufgeführt werden. Das Ensemble Sonorfeo liefert Vertonungen zu Gedichten von Paul Celan - gesungen vom Oratorien-Ensemble der Wuppertaler Musikhochschule.

Bachs Weihnachtsoratorium am 19. Dezember soll Publikum und Ausführende einander näher bringen. Deshalb sind interessierte Sängerinnen und Sänger zum Mitsingen aufgefordert (Anmeldung bei Antje Lücke unter Telefon 5288114). Die Proben beginnen am 12. November.

Bach-Werke auf vier Orgeln gibt es am 9. Januar zu hören, während das Passionskonzert am 21. März Mozarts Requiem mit der Uraufführung eines zeitgenössischen Werkes des Wuppertalers Thomas Beimel kombiniert. Beim "Stiftungskonzert" am 11. Mai erklingt Musik für Schlagzeug und Orgel im Rahmen der 8. Bergischen Biennale für Neue Musik - zugunsten der Stiftung Kantorei Barmen Gemarke.

Im Schumann-Jahr 2010 darf ein Konzert, das den Romantiker in den Mittelpunkt stellt, nicht fehlen: "Aufschwung" ist es betitelt und stellt Messteilen aus seiner "Missa sacra" jeweils ein zeitgenössisches Werk gegenüber. Eine Uraufführung des Wuppertalers Lutz-Werner Hesse ("Credo") wird am 5. Juni dabei sein.

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