Im Tal flimmert’s wieder

Open-Air-Kino an der Gathe startet vor vollen Reihen mit dem Klassiker „Blow-Up“.

Im Tal flimmert’s wieder
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Hinterhof-Atmosphäre und Filme unterm Sternenzelt: Die Talflimmern-Saison ist eröffnet. Am Freitag Abend ging es für Wuppertals Open-Air-Kino an der Gathe mit einem Klassiker in die neue Runde. Beinicht zu kühlen Temperaturen erlebten rund 160 Besucher von 21 Uhr an eine Symbiose aus Musik und Bildern für die Ewigkeit.

Gezeigt wurde „Blow-up“ von Michelangelo Antonioni aus dem Jahr 1966 — „ein Stück Filmgeschichte gleich zum Auftakt“, sagte Talflimmern-Chef Mark Tykwer, und das noch in traditioneller Technik. „Analog — das sind die echten Bilder. Das ist Kino in Handarbeit“, rühmt Tykwer. Dennoch schwenkt auch er ab Mittwoch auf digitale Technik um. Zum Abschluss der Saison rüstet er allerdings noch einmal um und stellt für „Im Westen nichts Neues“ (29. August) den 120 Kilo schweren Analog-Projektor wieder auf.

Zuvor eröffneten Roman Babik (Orgel) und Mickey Neher (Schlagzeug/Gesang) alias RoMi die Premiere mit melodischen Big-Band-Klängen. Ihre Ankündigung „Swinging Whoopataal“ nahmen die Musiker wörtlich: Etwa 30 Minuten lang lieferten sie ein stimmungsvolles Warm-up. Anschließend klackerte der Projektor heimelig im hinteren Teil des Freiluftkinos. Vorn lief Michelangelo Antonionis bildgewaltiger Klassiker über einen Modefotografen (David Hemmings), der beim Vergrößern von Aufnahmen (Fachbegriff: „Blowup“) glaubt, einen Mord festgehalten zu haben.

„,Blow-up’ fokussiert die Wirklichkeitswahrnehmung und sorgt damit gleichzeitig für Verwirrung“, so Mark Tykwer, der den Abend als „gelungen und trotz des unbeständigen Wetters als gut besucht“ resümierte.

Weit nach Mitternacht war erst Schluss. Als persönlichen Filmtipp für die Saison nennt Veranstalter Tykwer „Blau ist eine warme Farbe“: „Ein wuchtiger Entwicklungsfilm für die Leinwand.“

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