Günter Wand: Drei Festtage für den Eigenbrötler

Ein Vortrag und Filmaufnahmen erinnern an den großen Dirigenten.

Wuppertal. Aller guten Dinge sind drei — und so feiert die Musikhochschule einen einzigartigen Dirigenten gleich in mehrfacher Hinsicht. Drei Veranstaltungen erinnern an Günter Wand, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag hätte feiern können, 1912 in Elberfeld geboren wurde und seit zwei Jahren Namenspatron der Wuppertaler Musikhochschule ist. Wand starb am 14. Februar 2002, einen Monat nach seinem 90. Geburtstag, in seinem letzten Wohnort: in Ulmiz in der Schweiz.

„Es ist nicht leicht, einen Dirigenten im Bewusstsein zu halten“, erklärt Lutz-Werner Hesse als amtierender Chef der Musikhochschule. „Bei einem Komponisten ist das leichter: Man spielt seine Stücke.“ Was also tun? Hesse entschied sich für eine Dreier-Kombination — für eine Mischung aus Rede, Film und Musik. Die Fest-Reihe beginnt mit einem Vortrag: Günter-Wand-Biograf Wolfgang Seifert stellt am Dienstag, 8. Mai, „Ein außergewöhnliches Leben im Dienst der Musik“ vor. „Wand stand Seifert Rede und Antwort“, erklärt Hesse. Was nicht selbstverständlich gewesen sei, wie der Direktor weiß. Denn: „Wand war durchaus ein Eigenbrötler.“

Umso gespannter ist er auf das, was der Biograf am 8. Mai zu berichten hat: Um 19.30 Uhr spricht Seifert über den unvergleichlichen Künstler, der 1939 er als 1. Kapellmeister an die Kölner Oper berufen worden war und 1946 zum Generalmusikdirektor der Stadt Köln ernannt wurde. 28 Jahre lang war er Kapellmeister des Gürzenich-Orchesters.

Doch nicht nur am Rhein hat der Elberfelder Spuren hinterlassen. Von 1982 bis 1991 war Wand Chef-Dirigent des NDR-Sinfonieorchesters, 1982 wurde er zugleich Chief-Guest-Conductor des BBC Symphony Orchestra.

Und heute? Dass nichts besser an einen Dirigenten erinnern kann als Live-Aufzeichnungen, soll an den Fest-Tagen nicht zu übersehen sein: Am 9. und 10. Mai erinnern Filmaufnahmen an den großen Bruckner-Interpreten.

Auch der Neffe des Dirigenten, Uwe Wand, feiert mit: Er ist an den drei Abenden zu Gast in Barmen. Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr im Konzertsaal der Hochschule an der Sedanstraße 15. Und in allen drei Fällen gilt: Der Eintritt ist frei.

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