Frecher Text und erotische Abenteuer

„Männerhort“ im Taltontheater: Jens Kalkhorst führt an der Wiesenstraße Regie.

Herr Kalkhorst, der „Männerhort“ hat Kultstatus erreicht und die Bühnen der Republik erobert. Bald ist Kristof Magnussons Komödie, die den weiblichen Shopping-Wahn aus männlicher Sicht beschreibt, auch im Taltontheater zu sehen. Wie erklären Sie sich den Erfolg des Stücks?

Jens Kalkhorst: Meiner Ansicht nach liegt der Erfolg zum einem daran, dass das Stück das ewige Unverständnis zwischen Frau und Mann in wunderbar leichter Weise auf die Bühne bringt. Zum anderen ist es dieser immer noch frische und freche Text, der zu gleichen Teilen männliche und weibliche Eigenwilligkeiten schonungslos durch den Kakao zieht. Immerhin läuft das Stück bundesweit nahezu ununterbrochen seit fast zehn Jahren.

Dann dürfte der Geschlechterkampf nicht nur für männliche Zuschauer interessant sein?

Kalkhorst: So ist es. Das Stück eröffnet beiden Geschlechtern unglaubliche Enthüllungen über die Denkweise von Männern und Frauen. Damit bietet sich dieses Stück für eine große Zielgruppe an — vom Single-Mann bis zur gestanden, seit 50 Jahren verheirateten Ehegattin, vom angehenden Karriere-Girlie bis zum Self-Made-Mann.

Gibt es eine Lieblingsszene?

Kalkhorst: Nein, mit mir stehen David Meister, Maurice Kaeber und Patrick Schiefer auf der Bühne, die es verstehen, den kauzigen Informatiker-Nerd, den prolligen Feuerwehrmann oder den erfahrenen Piloten in der Midlife-Crisis mit ihrem gesamten Können überzeugend auf die Bühne bringen. Mir selbst obliegt die Rolle des Yuppie-Managers, der für jedes erotische Abenteuer zu haben ist. Diese Mischung macht für mich das gesamte Stück zu einem bitter-bösen Geschlechterkampf-Spaß, den man gerne von vorne bis hinten genießen kann.

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