Erstes Konzert der Kantorei – ein Hoch auf Händel und Haydn

Die Kantorei Barmen-Gemarke startete am Samstag ins Jahr 2009.

Wuppertal. In diesem stehen viele Jubiläen an, und die Kantorei Barmen-Gemarke widmete ihr erstes Konzert 2009 den Komponisten Händel und Haydn, deren Todestag sich zum 250. und 200. Mal jährt.

Dafür hat der künstlerische Leiter Wolfgang Kläsener in der Immanuelskirche vor allem Frühwerke ausgegraben. Eine besondere Geschichte weist Georg Friedrich Händels "Gloria" für Sopran, Violinen und Basso continuo auf. Es wurde erst im Jahr 2000 vom Hamburger Musikwissenschaftler Hans Joachim Marx in einem Sammelband mit Werken Händels entdeckt und der staunenden Musikwelt präsentiert. Sopranistin Rita Balta, singt die anspruchsvolle Partie mit einer warmen, dunklen Stimme voller Volumen. Die schwierigen, langen Koloraturen füllt sie mühelos und spricht dabei auch noch so gut, dass der Text problemlos zu verstehen ist.

Anschließend spielt Kläsener selbst das Orgelkonzert C-Dur von Franz Joseph Haydn. Versiert dirigiert er die aus Profi-Musikern zusammengesetzte Orchesterakademie an der Immanuelskirche, um im nächsten Moment stehend in die Tasten des Orgelpositivs zu greifen. Mit flöten-ähnlichem Ton lässt er die munteren Töne der Solostimme perlen. In die Kadenz des Largos mischt er gar - eigentlich nur halb passend - einen Anklang an die "Happy Birthday"-Melodie.

Den Abschluss bildet die Kantorei mit dem Utrechter Te Deum von Händel. Wie immer singt der Chor sehr aufmerksam, erwischt auch schwierige Akkorde sauber und reagiert exakt bei den vielen kurzen Einwürfen. Einen besonders nachhaltigen Eindruck hinterlässt der Sopran mit frischen, klangvollen Stimmen. Auch das Orchester fällt mit sprechender Phrasierung und schön gestalteten Soli positiv auf.

Die Solisten Rita Balta, Birte Hopstein (beide Sopran), Immo Schröder, Eckhardt Habicht (beide Tenor) und Christian Palm (Bass) passen gut zusammen und agieren feinfühlig. Das Publikum in der verhältnismäßig dünn besetzten Kirche dankt mit viel Beifall für das hohe musikalische Niveau. So gibt’s als Zugabe noch einmal den Schlusschor.

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