Erfolg für Wuppertal: Kritiker finden Bonnard-Schau am besten

Wuppertal. Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum heimst weiterhin viel Lob der Kritiker ein: Die Ausstellung zum Post- Impressionisten Pierre Bonnard (1867-1947) ist nach deren Meinung „Ausstellung des Jahres“ in Nordrhein-Westfalen.

Nach dem großen Erfolg der Monet-Retrospektive im Vorjahr trumpfte das auf Impressionisten spezialisierte Museum bei der jährlichen Umfrage der NRW-Ausgabe der „Welt am Sonntag“ unter zehn Kunstkritikern jetzt zum zweiten Mal auf. Mehr als 180 Werke Bonnards sind noch bis 30. Januar in Wuppertal zu sehen.

Lorbeeren erhielt auch das Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop. Die Ausstellung mit den „schwarzen Bildern“ von Ad Reinhardt landete auf Platz zwei. Zugleich kürten die Kritiker das kleine Haus, das als Geheimtipp der Kunstszene gilt, zum Museum mit dem besten Ausstellungsprogramm.

Direktor Heinz Liesbrock wurde dafür gelobt, dass er auch in Krisenzeiten konsequenten Qualitätsanspruch demonstriere: „klare Aussagen, internationale Positionen, mutiges Programm“. Die „Zitrone des Jahres“ ging nicht an ein Museum, sondern an den dreisten Kunstfälschungsskandal um die angebliche Sammlung Jägers und das Kunsthaus Lempertz in Köln.

Dieses war - wie auch andere internationale Auktionshäuser - auf den Betrug hereingefallen. „Zitronen“ gab es aber auch für das neue Museum Ostwall im Dortmunder U wegen zu kleiner Räume, für den riesigen Gelsenkirchener Herkules von Markus Lüpertz („mehr Klüngel als Kunst“) und nicht zuletzt „für Politiker, die glauben, durch Kürzung der winzigen Kulturetats ihre Kommunen retten zu können“.

Insgesamt zeigt die Umfrage, dass vor allem die kleinen Museen in der Provinz nach Kritiker-Ansicht trotz geringer Mittel Großes leisten. Bei den „Museen im Aufwind“ punkteten neben dem Quadrat in Bottrop auch das Zentrum für internationale Lichtkunst in Unna, das Leopold-Hoesch-Museum in Düren und das Museum für Gegenwartskunst in Siegen.

„Es kann nur an den schlechten Zugverbindungen liegen, dass es so selten in den Feuilletons vorkommt“, meinte die Kritikerin der „Süddeutschen Zeitung“, Catrin Lorch, über das Siegener Museum. Bei der besten Ausstellungsinszenierung führt die wiedereröffnete Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen unangefochten.

Die neue Museumschefin Marion Ackermann habe die Wiedereröffnung zum Ereignis auch für Menschen gemacht, die moderner Kunst „nicht ganz nahe stehen“. Bei der Beuys-Ausstellung habe Ackermann auch gleich die Antwort auf die Frage mitgeliefert, ob man den Künstler (1921-1986) überhaupt ausstellen könne.

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