Ausstellung „Loop“ Design-Studenten zeigen den Supermarkt von übermorgen

Design-Studenten zeigen am Wochenende Werke des letzten Semesters, darunter zwei Zukunfts-Visionen zum Thema Einkaufen.

Ausstellung „Loop“: Design-Studenten zeigen den Supermarkt von übermorgen
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Wie sieht der Supermarkt der Zukunft aus? Die Frage stellte Design-Dozent Oliver Stotz seinen Studierenden und die entwickelten zwei sehr unterschiedliche Visionen. Beide können Besucher bei der jährlichen Ausstellung „Loop“ der Fachgruppe Mediendesign der Universität sehen. Ebenso wie zahlreiche andere Studenten-Arbeiten des vergangenen Semesters.

„Wir legen auf Natürlichkeit wert“, erklärt Studentin Laura Kerim das Supermarkt-Modell ihrer Gruppe. An der Theke, die mit ungefärbten Packpapier verkleidet ist, gibt es Kürbissuppe und Apfelkuchen, der Duft der Suppe füllt den Raum. Käufer können sie direkt löffeln, sich aber auch die Zutaten plus Rezept dafür kaufen, verpackt in Holz und Glasflaschen.

Der Tante-Emma-Laden namens „Barefoot“ ist aber nicht von gestern, sondern nutzt moderne Technik: Kunden können ihre Waren per Internet bestellen, Rezepte werden nach Bedarf auf andere Personenzahlen umgerechnet. Die Pakete, die Kisten mit Ware werden am Drive-In-Schalter ausgegeben. Die gesamte Logistik ist bis ins Letzte durchdacht, Ziel ist Nachhaltigkeit.

Gegenüber ist das gegenteilige Konzept zu sehen. Hier gibt es gar keinen Supermarkt mehr, denn die Ernährung ist den Individuen fast völlig aus der Hand genommen. „Es gibt ein Monopol, der Klient wird nur mit einer Pille versorgt“, erklärt Janna Monzka. Die Pille ist ein chemisch hergestellter Würfel von der Größe eines Zuckerwürfels, ressourcenschonend hergestellt.

„Es gibt keinen Müll“, betont Sarina Hammerhofer. Ausgegeben werde der „Multicube“ in wieder verwendbaren Aludosen. Die Menschen werden gesünder, weil sie richtig ernährt sind, es gibt keinen Hunger mehr auf der Welt. „Wir haben eine Utopie dargestellt“, sagt Janna Monzka, „aber wir haben sie zugespitzt. Ob es eine Distopie ist, muss jeder selbst entscheiden.“

Besucher der Ausstellung können am Wochenende und Montag nicht nur künftiges Einkaufen erleben, sondern auch viele Ideen von Studenten entdecken. Die konnten sich mit ihren Arbeiten bewerben, ein Team von neun Studierenden hat die Ausstellung im Design-Gebäude organisiert.

Da bewegen einfache kleine Maschinen Stifte übers Papier, die Kreise und Muster malen — um das Vergehen der Zeit sichtbar zu machen. Auf einer großen Leinwand tanzt eine junge Frau durch ein Parkhaus - eine der Filmarbeiten, die zu sehen sind. Daneben flimmern Animationsfilme über Bildschirme, im großen Hörsaal laufen Kurzfilme. Angehende Verpackungsdesigner haben Weinflaschen, Zigaretten- und Teeschachteln gestaltet. Eine Fotoserie setzt mit eindringlichen Motiven bekannte Liedtexte in Bilder um.

In alter Freskentechnik haben Studierende antike Motive gemalt, große Musterposter zeigen Gestaltungsmöglichkeiten für Wände. Und welche Wirkung eine gut gestaltete Fassade haben kann, demonstriert ein Projekt, das sich eine Häuserfront der Wuppertaler Südstraße vorgenommen hat. Die Studenten schlagen vor, die derzeit grau-schmutzigen Wände in warmen Gelb- und Beigetönen zu streichen und mit einem Rotton Akzente zu setzen.

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