Das Wunder von Ronsdorf

Anja Maubach spricht über das Lebenswerk ihres Urgroßvaters Georg Arends.

Wuppertal. "Sah ein Knab ein Röslein stehen", singt Sopranistin Katharina Kunz - und kaum ein Lied könnte die Stimmung im Foyer des Von der Heydt-Museums besser einfangen. Dann wird es ganz still. Anja Maubach tritt an das Rednerpult. Tränen schießen ihr in die Augen, so überwältigt ist sie. Für einen kurzen Augenblick kann sie nicht sprechen.

Die 400 Besucher würdigen diesen Moment mit spontanem Applaus. Als die Urenkelin von Georg Arends sich gefasst hat, beginnt sie ihre Rede. Sie hatte einen Traum. Den Traum, das Lebenswerk ihres Urgroßvaters mit allen Wuppertalern zu teilen. Und diesen Traum hat Kuratorin Solveig Maria Schuppler Wirklichkeit werden lassen - mit der Ausstellung "Natur wird Kunst".

Wochenlang, so berichtet Maubach bei der Vernissage der Ausstellung im Von der Heydt-Museum, hat die Kuratorin in einem kalten Zimmer in der Staudengärtnerei der Familie in Ronsdorf gesessen und Glasnegative gesichtet. Der besessene Sammler Arends hinterließ ein riesiges Archiv an Zeichnungen und Fotografien.

Als endlich eine Auswahl getroffen war, wurden die kostbaren Glasplatten mit Blaulicht zur weiteren Behandlung in das Medienzentrum der Stadt Wuppertal gebracht. Was das Museum in der Ausstellung aus diesem unberührten Schatz gemacht hat, nennt Maubach das "Wunder von Ronsdorf".

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