Drei Jahre nach dem Erscheinen des Vorgängerbuchs („Mandela & Nelson: Das Länderspiel“) geht die sportliche Begegnung zwischen Deutschland und Afrika in eine neue Runde.

Diesmal geht es um „Das Rückspiel“. Und weil sich der reisefreudige Schriftsteller, der 1938 in Ostafrika geboren wurde, nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern vor allem auch auf fremden Kontinenten bestens auskennt, ist die Lektüre erneut ein spannendes Vergnügen.

Zur Erinnerung: So ein Spiel hatte Bagamoyo, der kleine Fischerort an der Küste Tansanias, noch nicht erlebt. Elf Teenager aus dem Ruhrgebiet waren angereist, um ein afrikanisches Team herauszufordern. So ein Pech aber auch: Am Ende entschied Bagamoyo die Partie für sich.

Ein halbes Jahr später landen Nelson und seine Mannschaftskameraden in Dortmund, um die neuen Freunde wiederzutreffen und das Rückspiel auszutragen. Denn: Revanche muss sein. Staunend landen die Gäste in Düsseldorf: „Gegen diesen Flughafen war der von Dar es Salaam eine Trinkhalle!“

Auch die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte ist eine runde Sache. Schulz spielt einmal mehr sein feines Gespür für (Jugend-)Sprache und menschliche Begegnungen aus. Dabei geht es um weit mehr als „nur“ um die Faszination Fußball.

Wie nebenbei — und äußerst geschickt — zeigt er Parallelen und zugleich Gegensätze zwischen dem Alltag deutscher und afrikanischer Jugendlicher auf. So spannt er spielerisch den Bogen von Fußball-Idol Jürgen Klopp bis zum Tansania-Rap, dem „absoluten Bringer“: „Die Rapper kamen sogar aus den USA, um ihn zu lernen.“

Teil eins der Reihe hat sich auch als Hörbuch durchgesetzt: „Tatort“-Kommissar Axel Prahl hat dem Ganzen seine Stimme geliehen. Auch die literarische Rückrunde dürfte bei jungen Lesern punkten: Die Geschichte für alle Bücher- und Ballbegeisterten ab zehn Jahren ist so spannend wie ein gutes Fußballspiel.

“ Hermann Schulz: Mandela & Nelson: Das Rückspiel, Aladin Verlag, ISBN 978-3-8489-2008-2, 160 Seiten