Bonnard bringt Besucher-Schlangen zurück

Eröffnung der großen Bonnard-Schau mit viel Prominenz im Cinemaxx.

Wuppertal. Streng wirkt der Maler auf dem Selbstporträt, ernsthaft und steif. Er gilt als ein wortkarger Eigenbrödler voller Selbstzweifel: Pierre Bonnard.

Wuppertal. Wäre der Post-Impressionist gestern Gast der Eröffnung seiner Schau gewesen, hätte er sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wohl gefühlt. Umso lieber waren dafür die 1200 Gäste der Einladung Gerhard Finckhs, Direktor des Von der Heydt-Museums, gefolgt. Ungewöhnlich war der Ort, an dem die Vernissage eröffnet wurde: das Cinemaxx. "Endlich habe ich auch mal die Chance auf eine Kinoleinwand zu kommen, wenn das auch nicht hollywoodverdächtig sein wird", scherzte Oberbürgermeister Peter Jung. Der Grund: Seine Rede wurde live in weitere Säle übertragen.

Alles, was Rang und Namen hatte, war zur Bonnard-Schau gekommen: Stadtkämmerer Johannes Slawig, Kultur-Dezernent Matthias Nocke, Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher, Zoodirektor Ulrich Schürer und das Ehepaar Brennscheidt von der gleichnamigen Stiftung.

Es gaben sich auch ausländische Gäste die Ehre, wie etwa eine 15-köpfige Delegation aus Frankreich. Zu ihr gehörten neben entfernten Verwandten des Künstlers auch die Abgeordnete der Assemblé Nationale Michèle Tabarot, die auch Bürgermeisterin der südfranzösischen Stadt Le Cannet ist. Dort, wo Bonnard eines seiner Ateliers unterhielt, soll im Sommer kommenden Jahres ein Museum Bonnards Kunst zeigen. Zwei Leihgaben stellen dessen Verantwortliche den Wuppertalern zur Verfügung. Überhaupt verleihen 25 Sammler aus der ganzen Welt ihre Kunst.

Was den Besucheransturm angeht, ist bereits jetzt absehbar, dass Pierre Bonnard an Claude Monet anknüpfen wird. 400 Gruppen haben schon eine Führung beim Museum reserviert. Die Schlange am Turmhof wird also wieder das Stadtbild prägen, denn an der Vorgabe, dass sich nur 200 Gäste gleichzeitig im Museum aufhalten dürfen, hat sich bisher nichts geändert. Oberbürgermeister Jung sagte mit einem Augenzwinkern: "Wenigstens stehen die Wartenden dann gut auf neuem Pflaster."

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