Blick auf die Gewalt und ihre Posen

Die Gedok Wuppertal zeigt in der Kunsthalle Barmen eine Schau mit Werken von 19 Künstlerinnen.

<strong>Wuppertal. Einen Standpunkt zu beziehen ist eine anspruchsvolle Sache. Der geschäftige Alltag lässt dazu nicht immer genügend Zeit und Energie übrig. Um so wichtiger ist es, dass die Kunst diese Arbeit der Reflexion übernimmt. Unter dem Titel "stand.punkt" zeigt die Gedok Wuppertal ab Sonntag eine Ausstellung mit Werken von 19 Künstlerinnen. In fünf Räumen eröffnen sie ein breites Spektrum zu zentralen Themen des menschlichen Lebens. Es geht um Gewalt und deren Verführungskraft, um Armut, Einsamkeit und Vergänglichkeit, ebenso um Rollenzwänge, Menschenrechte, Umweltzerstörung und die Inszenierung von Politik in den Medien. Die Künstlerinnen beziehen mit aussagekräftigen Arbeiten ihre Standpunkte zum Leben. Sie zeigen Grafik, Malerei, Fotografie, Video und Installationen.

Neben Wuppertaler Künstlerinnen sind auch Gäste anderer Gedok-Gruppen dabei. "Mit der Schau wollen wir zeigen, wie Qualität und Aktualität die Werke unserer Künstlerinnen prägt und dass sie in ihrer Arbeit über die regionale Gruppe hinaus vernetzt sind", erklärt Sybille Spelsberg, Leiterin des Gedok-Fachbereichs Bildende Kunst und eine der ausstellenden Künstlerinnen.

Einen der Räume hat Yvonne Lee Schultz mit 14 großformatigen Fotografien ausgestattet. Darauf sind Kinder zu sehen, die mit einer Pistole aus Schokolade spielen. Die Kleinen kennen längst die coolen Posen, in denen sich Gewalt inszeniert - allzu süß ist für sie die Verführung. Monika Ortmann betrachtet das Thema Kinder und Gewalt von einem anderen Standpunkt aus: Sie hat Puppen fotografiert, deren Gesichter zugerichtet sind. "Mich lässt dieses Thema nicht los, Gewalt gegen Kinder ist leider immer aktuell" , sagt die Künstlerin.

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