Bayer-Chor: Sänger, ein flotter Geist und Untreue

Der Bayer-Chor gab ein beschwingtes Frühjahrskonzert.

Wuppertal. Unter dem Motto "Ein bunter Melodienstrauß" fand in der Stadthalle das Frühjahrskonzert des Bayer-Chores Wuppertal unter Gus Anton statt.

Als Gäste hat der Chor diesmal das Kölner Ensemble Operetta con boa eingeladen. Durch den Wechsel gelingt ein heiterer Abend - obwohl es auch ein deutlich kürzeres Programm tun würde. Der Bayer-Chor zeigt sich dabei von seiner besten Seite: Rhythmisch und intonatorisch sicher führen die Sänger das Publikum im fast ausverkauften Mendelssohn Saal quer durch die musikalische Landschaft. Mit operettenhaftem wie "Grüß euch Gott alle miteinander" aus dem "Vogelhändler" von Carl Zeller geht es bereits beschwingt los, es folgen Bearbeitungen von Volksliedern und Werke des Dirigenten. Besonders toll gelingt "Ich fahr mit meiner kleinen Limousine" von Jim Cowler im leichten Swing der 20er Jahre. Simone Bönschen begleitet den Chor zuverlässig am Klavier.

Das Ensemble Operetta con boa bietet dazu reiche Abwechslung: Fröhlich, agil und mit verschiedenen Kostümen sorgen die Musiker für immer neue Situationen. Gerhard Dierig glänzt als ausdrucksstarker Tenor mit großem schauspielerischem Talent in "Als flotter Geist" aus dem "Zigeunerbaron" von Johann Strauß und als Geiger in "Hör ich Zigeunergeigen" von Emmerich Kalman. Sopranistin Barbara Kuklinski lässt sich von ihren Kollegen - neben Dierig sind das der Bassist Engelbert Decker und der Pianist Jan Weigelt - dazu hinreißen, im letzten Stück zu gestehen, dass "Im Mai" von Bruno Balz und Michael Jary sowohl Frauen als auch Männer nicht treu sind. Das Publikum dankt mit häufigem Applaus zwischen den Stücken und tritt am Ende dieses langen Abends beschwingt den Heimweg an.

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