Backstubengalerie: Farbspiele mit Bronze-Glanz

José-Luis Ortega stellt Bilder aus, Peter Hohberger setzt auf Skulpturen.

Nordstadt. Das Auge ist gefordert, betritt man derzeit die Backstubengalerie auf dem Ölberg. Gefordert, sich zurechtzufinden. Ohne wirklichen roten Faden präsentiert sich die Gemeinschaftsausstellung des Bildhauers Peter Hohberger und des Malers José-Luis Ortega.

„Farbe trifft Bronze“ lautet auch schlicht der Titel — ein Aufeinandertreffen mit einem Mindestmaß an Bezugnahme, ohne Gegenüberstellung. Bis auf ganz wenige Ausnahmen — einen Wellengleiter und einen Athleten — zeigen Peter Hohbergers Skulpturen sehr organische Darstellungen des weiblichen Körpers, wobei die geistigen Wurzeln seines Wirkens in der Antike liegen.

Nike, Daphne und Ariadne finden sich auch in den Titeln wieder. „Seine plastischen Arbeiten sind sinnlich schön und anmutig, sie offenbaren genaue Beobachtungsgabe und technisches Können Hohbergers, dem die Natur als Vorlage genügt und dem es auf die möglichst genaue Darstellung eines Körpers und seiner erotischen, kraftvollen oder anmutigen Ausstrahlung als differenziertestem Ausdruck, den man in der Bildhauerei finden kann, ankommt“, lautet es in einer früheren Besprechung.

Wie filigran seine Arbeiten sind, lässt sich an den 19 Skulpturen der aktuellen Ausstellung gut studieren. Auf Tuchfühlung gehen kann man mit Hohbergers Werk, der sonst auch mit Arbeiten — unter anderem im Museum Of European Art in New York — vertreten ist, noch bis zum 30. März.

Deutlich abstrakter präsentieren sich bis dahin die Acryl- und Mischtechnik-Arbeiten des in Spanien geborenen José-Luis Ortega, der seit 1962 in Remscheid lebt. Hierbei trifft natürlich nicht nur Farbe auf Bronze, sondern auch Form. Viele der Bilder weisen klare Strukturen auf, die dann aber geteilt, im Sinne von gebrochen, werden.

Ordnung scheint durcheinander zu geraten zu sein — in Arbeiten mit Titeln wie „Aus der Balance“, „Verschmelzung“ und „Spaltung“. Veränderung, die eine neue Anordnung als Ergebnis hat, lässt sich in einigen der insgesamt 40 ausgestellten Bilder erahnen. Ergänzt werden sie durch kleinformatige Farbspielereien und einige gegenständliche Darstellungen.

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