Köbo: Ein Viertel der Jobs fällt weg

Das Unternehmen Köbo-KTB trennt sich von 65 Mitarbeitern und will so 185 Arbeitsplätze in Wuppertal erhalten.

Wuppertal. Der Interessenausgleich steht, der Sozialplan ist unterschrieben, die Betriebsversammlung endete am Dienstagmittag, danach wurden die einzelnen betroffenen Mitarbeiter informiert: Köbo-KTB mit Sitz an der Hatzfelder Straße trennt sich von 65 Mitarbeitern.

Inklusive der 13 Auszubildenden beschäftigt das Traditionsunternehmen derzeit noch 250 Mitarbeiter. Und Geschäftsführer Hartmut Lieb macht die Sichtweise des Unternehmens klar, wonach die Entlassungen nötig seien, um die Arbeitsplätze von diesen 185 Mitarbeitern zu erhalten. Nach einem krisenbedingten Umsatzeinbruch von aktuell ziemlich exakt 33 Prozent "haben wir mittelfristig Arbeit für 185 Mitarbeiter", sagt er. Die betroffenen Beschäftigten haben jetzt die Wahl, zu Beginn des kommenden Monats in eine Transfergesellschaft zu wechseln und so ihre Chancen auf Vermittlung in einen neuen Arbeitsplatz vielleicht zu erhöhen. Wie viele der 65 Menschen davon Gebrauch machen werden, steht noch nicht fest. Die Agentur für Arbeit ist bereits eingeschaltet.

Köbo-KTB, der Name entstand im Jahr 2004 nach der Fusion der KTB-Kettentechnologie mit der Köhler und Bovenkamp GmbH, bietet ein Standardprogramm im Bereich Ketten und Räder, ist aber vor allem darauf spezialisiert, kundenspezifische Antriebs- und Förderlösungen zu entwickeln. Ein Geschäft, das natürlich auch von der Krise gebeutelt ist. Seit einem knappen Jahr hat auch Köbo-KTB deshalb auf das Instrument der Kurzarbeit gesetzt. Denn die Absenkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden (bei bezahlten 32) taugte in der Krise schnell nichts mehr.

Stattdessen machten zwischenzeitlich bis zu 60 Mitarbeiter die sogenannte Kurzarbeit Null und arbeiteten gar nicht, während der Rest 37 Stunden die Woche (bei bezahlten 35) arbeitete. "Alles besser als betriebsbedingte Kündigungen", hieß es dazu noch im Sommer. Doch auch da schwangen schon Sorgen mit: Ohne eine Veränderung auf dem Markt sehe auch er schwarz, sagte Geschäftsführer Jochen Bovenkamp.

Und offenbar hat sich die Perspektive seitdem nicht sonderlich aufgehellt. Auch deshalb glaubt Lieb nicht, dass das Instrument der Kurzarbeit in jedem Fall auf Dauer wirken kann.

Den Sozialplan setzt Köbo KTB übrigens so um, dass die Belegschaft nicht mit einem Schlag überaltert ist. Ein Vorgehen, wie es auch schon Delphi bei seinen betriebsbedingten Kündigungen praktiziert hat.

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