Knoll: „Es hat sich einiges getan“

Cap-Markt, neue Tagespflege und ein Newsletter: Andrea Knoll über die erfolgreiche Arbeit in den Quartieren.

Knoll: „Es hat sich einiges getan“
Foto: Stefan Fries

Elberfeld. Die Wohnquartiere Katernberg, Eckbusch und Siebeneick sollten altersgerechter gestaltet werden. Mit diesem Ziel ging im Juli 2015 das NRW-Projekt Altengerechte Quartiersentwicklung an den Start. Nun befindet sich das Projekt in seiner finalen Phase: Ende Juni wird die professionelle Quartiersentwicklerin Andrea Knoll ihre Arbeit vor Ort beenden und die weitere Entwicklung in die Hände von Bürgern und Partnern vor Ort legen.

Die aktuelle Bilanz falle sehr positiv aus, sagt Knoll. „Es hat sich einiges getan.“ Zunächst einmal wurde in vielen Gesprächen festgestellt, welchen Bedarf die älteren Menschen in den Wohnquartieren haben. Und dann wurde angepackt.

Im August 2017 eröffnete der Cap-Markt am Ringelbusch. Dort verkaufen Menschen mit Handicap Waren des täglichen Bedarfs: Lebensmittel, Drogerieartikel und mehr. „Damit ist die Nahversorgung für viele ältere Menschen wieder fußläufig möglich“, erklärt Knoll. „Seitdem gibt es dort auch wieder mehr Fußgänger, man sieht sich und soziale Kontakte werden angeregt.“ Im CAP-Markt biete eine Bäckerei sogar ein kleines Café an, dass sich immer mehr zum Treffpunkt entwickelt habe.

Dann entstand an der Nevigeser Straße eine neue Betreuungsstation mit ambulanter Tagespflege und Betreuung. Diese richte sich an Senioren mit eigener Wohnung, die tagsüber aber Pflege und Betreuung benötigten. Darüber hinaus gebe es seit Anfang des Jahres mittwochs und freitags Betreuungsgruppen im evangelischen Gemeindezentrum. „Dort gibt es allerdings keine Pflege“, so Knoll.

Auch um die Förderung des kulturellen Lebens hat sich die Quartiersentwicklerin gekümmert. Im Rahmen der neuen Kulturreihe Katernberg bieten Kulturschaffende im Quartier ab und zu Lesungen oder Filmvorträge an. Diese finden dann in den Räumen der Bäckerei oder dem katholischen Gemeindezentrum statt. Auch ein Chor soll noch entstehen. „Ziel ist eine Aktivität im Monat“, erklärt Knoll.

Die Quartiersentwicklerin hat zudem einen Newsletter ins Leben gerufen, um die Menschen vor Ort noch besser über Veranstaltungen zu informieren. Drei engagierte Bürger sammeln die Inhalte dafür. Mittlerweile hätten 320 Menschen den Newsletter abonniert.

Und dann läuft die Ideensammlung für die Weiterentwicklung des Quartiers natürlich immer weiter. Beim Stammtisch, bei einer regelmäßigen Ideenschmiede und anderen Treffen und Workshops. „Die Stammtische sind eine neue Form der Bürgerbeteiligung“, erklärt Knoll. „Insgesamt geht es darum, eine lokale Verantwortungsgemeinschaft zu schaffen“, ergänzt sie. Das funktioniere hervorragend. „Die Kirchen bleiben dabei, weil sie gemerkt haben, welche Impulse im Quartier entstehen.“ So werde die katholische Kirchengemeinde ihre Räume auch zukünftig für Quartierszwecke zur Verfügung stellen.

Auch um Barrierefreiheit hat sich die Quartiersentwicklerin gekümmert. Doch der Versuch, durchgehende Aufzüge in den Hochhäusern am Eckbusch zu initiieren, scheiterte am Votum der Eigentümerversammlung. Noch in Arbeit ist dagegen die Stabilisierung des „Matschwegs“ im Quartier und die Absenkung von Bordsteinen im Umfeld des CAP-Marktes. Um beide Themen werde sich die Bezirksvertretung noch kümmern.

Einige offene Projekte hat Knoll noch, bevor sie Ende Juni ihre Arbeit im Quartier beendet. Danach sollen Bürger und Akteure vor Ort die Weiterentwicklung des Quartiers tragen. Knoll ist guten Mutes: „Es gibt viele engagierte Bürger, die interessiert daran sind, dass es weitergeht.“

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