Kliniken sollen sich an Seelsorgekosten beteiligen

Die evangelische Kirche will die Ausgaben für ihre Krankenhaus-Pfarrer senken.

Wuppertal. Sie haben stets ein offenes Ohr für die Patienten, sind auch dann da, wenn die Krankenschwester oder der Pfleger schon längst im nächsten Zimmer ist, sie finden tröstende Worte in schwierigen Situationen - die Krankenhausseelsorger, die in den verschiedenen Wuppertaler Kliniken für geistigen Beistand sorgen. Doch im Rahmen der diesjährigen Sommer-Synode des Kirchenkreises Wuppertal (die WZ berichtete) wurde bekannt, dass auch bei der Krankenhausseelsorge gespart werden soll. Hintergrund sind die weiter sinkenden Kirchensteuereinnahmen, denen steigende Ausgaben gegenüber stehen. Im Haushalt 2011 rechnet der Kirchenkreis mit einem Fehlbetrag von 312.980 Euro.

In einem Diskussionspapier, das an alle Teilnehmer der Synode verschickt wurde, findet sich die Aussage: "Der Kirchenkreis Wuppertal wird zukünftig nicht mehr in der Lage sein, den bisherigen Pfarrstellenumfang im Bereich der Krankenhausseelsorge zu finanzieren." Es sei denn, durch Refinanzierungsabsprachen mit Krankenhausträgern ließe sich ein erheblicher Refinanzierungsanteil" erreichen.

Auf gut Deutsch: Die Kliniken sollen sich an den Kosten für die Seelsorge beteiligen. Wie hoch dieser Anteil sein soll, wollte Superintendent Manfred Rekowski auf WZ-Anfrage nicht beziffern. "Wir stehen da noch ganz am Anfang des Prozesses." Fakt ist, dass jede Vollzeit-Stelle mit rund 87000 Euro pro Jahr für den Kirchenkreis zu Buche schlägt. Derzeit finanziert der Kirchenkreis 3,05 Seelsorgestellen verteilt auf die verschiedenen Wuppertaler Kliniken (davon 1,5Stellen im Helios Klinikum Barmen), zahlt dafür rund 265000Euro im Jahr.

Von Seiten derer, die einen Teil der Finanzierung übernehmen sollen, wollte man sich noch nicht konkret äußern, "da uns noch keine Anfrage des Kirchenkreises vorliegt", so Jörn Grabert von der Unternehmenskommunikation der Helios Kliniken. Aus dem Klinikverbund St. Antonius und St. Josef hieß es: "Wir werden in den Gesprächen sicher zu einer Lösung kommen", so Sprecher Martin Mackenberg-Hübner.

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