Kirche St. Antonius: Hoher Schaden nach Dachbrand

Zum dritten Mal während der Sanierung des Pfarrzentrums hat es gebrannt. Die Kripo ermittelt gegen die Dachdeckerfirma wegen fahrlässiger Brandstiftung.

Wuppertal. Seit etwa einem Jahr wird das Pfarrzentrum der Katholischen Kirchengemeinde St.Antonius gleich neben der gleichnamigen Kirche am Unterdörnen saniert. Doch die Bauarbeiten stehen unter keinem guten Stern. Donnerstagmittag gegen 12.30 Uhr brannte es zum bereits dritten Mal auf der Baustelle. Und anders als bei den ersten beiden Malen ist der Schaden diesmal wesentlich höher. Er wird auf eine Summe zwischen 50 000 und 100 000 Euro geschätzt.

Die Brandursache steht schon fest. Bei Lötarbeiten an einem Abdichtungsblech in einem der drei Giebel des Pfarrzentrums fingen die Holzbalken Feuer, bestätigte die Polizei schon kurz nach der Alarmierung. Der Löschversuch eines Handwerkers(43) blieb vergeblich (siehe Kasten). Teilweise schlugen Flammen aus dem gerade erst sanierten Dach.

Dichte Rauchwolken standen weithin sichtbar über der Kirche. Die Feuerwehr rückte zum Großeinsatz an. Der dauerte Stunden. Der Brand war zwar schnell unter Kontrolle, doch die Retter mussten Stück für Stück das aus Kupfer bestehende Dach öffnen, um Glutnester zu löschen. "Da sind nur schwarze Balken geblieben", hieß es.

Der Brand des Pfarrzentrums trifft die Kirchengemeinde hart. Erst vor einer Woche war die monatelang sanierte Pfarrbücherei wieder eröffnet worden. Donnerstagnachmittag mussten alle Bücher wieder raus. Sie werden jetzt im Keller der gegenüberliegenden Familienbildungsstätte zwischengelagert.

Und: Eigentlich war die Sanierung des Dachs und der Fassade abgeschlossen. Jetzt wollte die Gemeinde die Inneneinrichtung in Angriff nehmen, damit im Sommer der Kindergarten einziehen kann. Ob dieser Zeitplan zu halten ist, steht derzeit in den Sternen. Pfarrer Msgr. Michael Haupt: "Wir waren gut im Zeitplan. Der Brand wirft uns natürlich zurück."

Die Kripo hat gegen die für die Arbeiten verantwortliche Dachdeckerfirma aus Brilon ein Verfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung eingeleitet. Das könnte zumindest die Frage der Schadensregulierung durch die Versicherung beschleunigen.

Die gute Nachricht: In der Kirche selbst roch es am Donnerstag zwar penetrant nach Rauch. Weitere Schäden, etwa durch Rußbildung an der Orgel, gibt es aber offenbar nicht. Kantor Meik Impekoven ist erleichtert: "Wenigstens in dieser Hinsicht haben wir Glück gehabt."

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