Kinderärzte: Impfstoff knapp, Versorgung gesichert

Auch in Wuppertal gibt es Engpässe bei der Lieferung des Sechsfach-Impfstoffs mit dem Säuglinge immunisiert werden.

Wuppertal. Bundesweit sorgt die Nachricht, dass offenbar nicht genug Sechsfach-Impfstoff (Kinderlähmung, Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Meningitis-Erreger und Hepatitis B) für Säuglinge vorrätig ist, für Aufsehen. Grund für die Engpässe ist nach Angaben des Herstellers Glaxo-Smith-Kline, dass man mit der Produktion des Schweine-Grippe-Impfstoffes "Pandemrix" voll ausgelastet ist, mit der Produktion des Impfstoffes "Infranrix hexa" nicht nachkommt. In einem Schreiben informierte die britische Arzneimittelfirma, die als einziger Hersteller die Impfung in einem Kombipräparat anbieten darf, Ärzte und Apotheker über die Lieferprobleme. Auch der Vierfach-Impfstoff gegen Viruserkrankungen wie Masern, Mumps, Röteln und Windpocken werde langsam knapp, teilte die Firma mit.

Dass es auch in Wuppertal Probleme mit der Lieferung gibt, bestätigt Dr. Stefan Giertz, Obmann der Kinder-und Jugendärzte im Bezirk Wuppertal. "Ja. es gibt Engpässe bei der Lieferung", sagt der Kinderarzt. Denn in den Apotheken kann der Impfstoff der nicht bestellt werden. Marlene Langenberg-Nüsser, Vorsitzende des Apothekerverein Bergisch-Land: "Das eigentliche Problem ist, dass die Firma ein Monopol hat, und wir nicht auf andere Hersteller ausweichen können."

Dies bedeute allerdings nicht, dass in Wuppertal in den nächsten Wochen der Impfstoff ausgehe, sagt Brigit Hay, stellvertretende Obfrau der Wuppertaler Kinderärzte. "Viele Ärzte haben genug Impfstoff vorrätig, um ein paar Wochen zu überbrücken. Kollegen, bei denen das nicht der Fall ist, informieren darüber in ihren Praxen."

Zudem sei eine zeitliche Verschiebung des Impftermins um ein paar Wochen nicht allzu dramatisch, das gelte für Kinder, die noch nie immunisiert wurden - also für die so genannte Sechsfach-Impfung, die im dritten Lebensmonat ansteht. Nur wenn die Kinder bereits in die Kita gingen oder eine Reise ins Ausland anstehe, sei die Impfung frühzeitig notwendig. "In diesen Fällen lassen sich aber Lösungen finden", ist sich Birgit Hay sicher.

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