Kinder-Studenten prüfen Materialien

„Womit kann man Kratzer machen? Mit Kupfer auf Eisen?“, fragt die junge Frau die aufgeregten Kinder im Seminarraum der Junior Uni. Ein Angebot der Uni bringt Praktiker und Grundschüler zusammen.

Kinder-Studenten prüfen Materialien
Foto: Anna Schwartz

„Womit kann man Kratzer machen? Mit Kupfer auf Eisen?“, fragt die junge Frau die aufgeregten Kinder im Seminarraum der Junior Uni. Die haben kleine Quadrate aus Eisen, Kupfer und knallrotem Kunststoff vor sich, fangen eifrig an, mit jeweils einem Viereck auf einem anderen herumzukratzen. „Mit Eisen auf Kunststoff?“, lautet diesmal die Frage. „Ja!“, freut sich Valerija (8).

Das ist nur einer der zahlreichen Versuche, mit denen die Drittklässler in der Junior Uni Grundbegriffe von physikalischen Eigenschaften kennenlernen - wie etwa Härte. Eine Woche später erleben sie bei der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe (FGW) in Remscheid noch weitere spannende Experimente.

Bei der FGW werden unter anderem Werkzeuge auf ihre Qualität hin geprüft. Das erklären an dem Tag in der Junior Uni Studenten, die an Forschungsprojekten der FGW mitarbeiten. Und sie zeigen den Kindern, mit welchen Mitteln geprüft werden kann.

Dabei dürfen die Kinder mit Metallen kratzen, Holzlatten zersägen, Erdkrümel durchs Mikroskop betrachten oder in Kisten Materialien erfühlen. Bei der FGW erleben sie dann einen 3D-Drucker und blicken Insekten durchs Elekronenmikroskop ins Auge.

„Wenn wir es schaffen, dass ein bis zwei Kinder nachher sagen ,Technik macht Spaß’, haben wir unser Ziel erreicht“, sagt FGW-Geschäftsführer Peter Dültgen. Zum dritten Mal führt die FGW Kinder an Technik heran. Die Inhalte haben sie mit der Junior Uni und jeweils den Lehrern erarbeitet. „Das ist didaktisch schon eine Herausforderung“, so Dültgen. Aber den Mitarbeitern mache es großen Spaß.

Auch die Kinder sind begeistert, ebenso wie ihre Lehrerin Maria Weßling: „Die machen das echt toll“, lobt sie. Das Angebot biete den Kindern viele Möglichkeiten, die sie in der Schule nicht hätten. Etwas besonderes sei der Kontakt mit Fachleuten: „Die Kinder spüren die Fachkompetenz.“

750 Grundschulkinder sind bisher durch das Projekt „Schule und Junior Uni: Hand in Hand“ neuen Welten begegnet: Sie haben unter anderem Zootiere gefüttert, im Röntgen-Museum Blicke in Körper kennengelernt und mit Handwerkern ein kleines Haus gebaut und elektrifiziert. Die Junior Uni sucht weitere Kooperationspartner — Praktiker wie Grundschulen. Kontakt: [email protected]

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