Berühmte Wuppertaler Jung-Stilling schärfte den Blick der Wuppertaler

Wuppertal. Johann Heinrich Jung-Stilling hat den Blick der Wuppertaler auf die Welt geschärft. Ganz praktisch. Als Arzt in Elberfeld soll der am 12. September 1740 in Grund bei Hilchenbach im Siegerland geborene Jung-Stilling 2500 bis 3000 Menschen operiert haben.

Doch nicht nur seine heilenden Hände machten ihn berühmt, er war ebenso Professor für Landwirtschaft, Kunstwissenschaft, Handlungswissenschaft und Vieharzneikunde in Kaiserslautern und Heidelberg.

Während viele Berühmtheiten erst bekannt werden und in der Folge ihre Lebensgeschichte erzählen, hängt Jung-Stillings weltweite Berühmtheit eng mit der Veröffentlichung seiner Lebensgeschichte zusammen. Niemand anders als sein Freund Johann Wolfgang Goethe veröffentlichte den ersten Band seiner Lebenserinnerungen unter dem Namen „Henrich Stillings Jugend. Eine wahrhafte Geschichte“. Der Eleberfelder Arzt wusste davon zunächst nichts. Das Werk wird aus heutiger Sicht als ein Vorläufer des Entwicklungsromans gesehen.

Mit seinem wohl bedeutendsten Roman „Das Heimweh“, zwischen 1794 und 1796 in vier Bänden erschienen, begann Jung-Stillings religiöses Spätwerk. Der Grundstein für eine sich über die Grenzen Deutschlands ausbreitende Erweckungsbewegung war gelegt. Im Jahr 1802 wurde der Sohn eines Schneiders und Dorfschullehrers vom damaligen Kurfürsten Karl Friedrich von Baden zum Berater ernannt.

In Cronenberg ist heute ein Weg nach Jung-Stilling benannt. Sein Todestag jährte sich am 2. April zum 200. Mal.

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