Jochen Rausch bringt spannende Geschichten ins Café Ada

Der Wuppertaler Journalist war Gast der Reihe „Literatur auf der Insel“.

Jochen Rausch bringt spannende Geschichten ins Café Ada
Foto: Stefan Fries

Jochen Rausch ist Programmchef von 1 Live, stellvertretender Hörfunkdirektor des WDR, Journalist, war und ist Musiker, in den frühen 80ern tragender Teil der Band Stahlnetz, hat sich als Schriftsteller mit seinen Romanen — vor allem mit dem auch jüngst verfilmten „Krieg“ — einen Namen gemacht. In der Reihe „Literatur auf der Insel“ war der Wuppertaler jetzt im Café Ada im Dialog mit Torsten Krug und Katrina Schulz zu erleben.

Man plauderte angeregt über seine Bücher, aus denen Rausch auch die eine oder andere packende Kostprobe las, sprach über seine Kindheit, seine Erfahrungen an einer Hauptschule, seine Zeit als junger Mitarbeiter der NRZ, seine Bands, seine Liebe zu Musik, die ersten Begegnungen mit dem WDR. Die zahlreichen Gäste im Café konnten sich also auf einen ganz besonderen Gast freuen, „der wie gebacken ist für das Konzept von Literatur auf der Insel“, so Krug. „Ich glaube mit seiner Vielseitigkeit im Schaffen und Wirken könnten wir mehrere Inselabende bestreiten“, schwärmte er und lag damit keinesfalls falsch. Denn es ist schon erstaunlich, wie viele Welten sich Jochen Rausch im Laufe seines Lebens angeeignet hat, welche Vielzahl an Geschichten sein Leben kreuzten. Ganz besondere — die nämlich während Taxifahrten — hat er in seinem jüngsten Buch „Im Taxi“ festgehalten. Miniaturen, in denen er Gespräche „in einem so intimen Rahmen, wie zusammen in einem Auto zu sitzen; und das mit einem fremden Menschen“, verewigt hat, die sich im Laufe von Taxifahrten ergeben haben.

Ein heiterer — teils skurriler — Gegenpol zu dem mehr als ernsten Thema seines „Krieg“-Romans, das einem schon den Atem rauben kann. „Es geht um einen Familienvater, der ursprünglich mal Kriegsdienstverweigerer war. Um ein linksliberales Lehrerehepaar, das einen Sohn hat. Und der sagt vielleicht auch als einzige Möglichkeit zur Protesthaltung gegen die linksliberalen Eltern: ‚Ich werde Soldat?’. Er fällt. Schließlich zieht sich der Vater auf einen Berg zurück und übernimmt eine Berghütte. Sieht sich einem unsichtbaren Gegner ausgesetzt,“ fasst Rausch die Geschichte des Romans zusammen.

Zum Konzept von „Literatur auf der Insel“ gehört auch, dass der Gast Musik mitbringt, die er mit den Besuchern gerne teilen möchte. Rauschs Wahl viel auf „Summertime Blues“ von The Who, wobei er betonte, dass sein Lieblingssong „Heroes“ von Bowie ist — aber zu dem The-Who-Song gab es eine besondere Geschichte zu erzählen. Und das macht Rausch liebend gern.

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