Jobcenter: 60 Prozent der Kunden haben keinen Abschluss

Im vergangenen Jahr wurden 6000 Menschen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen vermittelt.

Wuppertal. Gut 6000 Menschen hat das Jobcenter im vergangenen Jahr aus der Arbeitslosigkeit in sozialversicherungspflichtige Arbeit oder Ausbildungsverhältnisse bringen können. Das sind mehr als 700 weniger als im vergangenen Jahr. Und zwar trotz konjunkturell guter Zeiten. Doch diese Arbeitsvermittlung ist eben nicht die einzige Tätigkeit des Jobcenters. Und wie Thomas Lenz, Vorstandvorsitzender des Jobcenters berichtet, ist ein großer Teil der Kundschaft nicht einfach zu vermitteln.

Denn zum Beispiel unter den Jobcenter-Kunden im Alter von unter 25 Jahren haben mehr als 80 Prozent keine angeschlossene Schul- oder Berufsausbildung. Auf die Gesamtheit der Jobcenter-Kunden bezogen, wird diese Quote zudem nicht wirklich besser. Denn dann haben immer noch rund 60 Prozent der betroffenen Menschen keine Ausbildung. Insgesamt haben rund 70 Prozent der Kunden ein Profil, das als arbeitsmarktfern eingestuft ist. Das betrifft rund 25.000 Menschen in Wuppertal. Erschwerend kommt hinzu, dass zu den Kunden des Jobcenters allein 4600 Alleinerziehende gehören.

Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften ist 2012 mit 24.000 ebenso wie Zahl der Leistungsempfänger (gut 46.000) stabil geblieben. Lenz wehrt sich zudem gegen den Eindruck, das Jobcenter kümmere sich vor allem um Ein-Euro-Jobs: Tatsächlich befanden sich gut 4000 Menschen in Arbeitsgelegenheiten — beispielsweise mit Tätigkeiten an der Nordbahntrasse, bei der Wuppertaler Tafel oder im Stadtteilservice. Und Wuppertal hat als eine von ganz wenigen alle Bundesmittel für Maßnahmen aufgebraucht — und kein Geld zurückgeschickt.

Die Planungen für das neue Jahr: Auf dem Luhns-Geände wird eine Außenstelle errichtet. Außerdem entsteht ein drittes Vermittlungszentrum für über 55-Jährige. Wuppertal hat zudem die Federführung bei einem Pilotprojekt mit Unna und Aachen. Dabei geht es darum, Menschen mit Behinderung zu vermitteln.

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