Instrumental-Verein: Keine Scheu vor anspruchsvoller Musik

Laienorchester begeisterte mit sehr beweglicher Spielweise.

Instrumental-Verein: Keine Scheu vor anspruchsvoller Musik
Foto: Andreas Fischer

Anno 1830 war an das Sinfonie-orchester Wuppertal noch lange nicht zu denken. Doch die sinfonische Musik wurde im Tal vermisst. Also gründeten Laienmusiker den Instrumental-Verein Wuppertal. Bis heute ist er eine feste Institution und erfreut regelmäßig die Herzen der Musikfans mit gediegenen klassischen Orchesterwerken. So war auch dieses Mal der Große Saal der Stadthalle sehr gut besucht. Nachwuchsprobleme scheint es bei dem Laienorchester nicht zu geben. Denn auch Teenager nahmen auf der Bühne Platz. Außerdem sind Musiker im Rentenalter noch mit dabei und demonstrierten eindrucksvoll ihre nach wie vor große Fitness an ihren Instrumenten.

Wie gewohnt hatte der Instrumental-Verein auch wieder keine Scheu vor anspruchsvoller Musikliteratur, die in der Regel von professionellen Orchestern aufgeführt wird. Dazu gehören Alexander Borodins Polowetzer Tänze aus seiner Oper „Fürst Igor“. Die dynamisch fein aufeinander abgestimmten Orchestergruppen brachten den ihnen innewohnenden orientalischen Duktus schwungvoll zum Erklingen.

Hier wie auch bei der zum Schluss des kurzweiligen Konzerts gespielten 8. Sinfonie in G-Dur (op. 88) aus der Feder von Antonín Dvorák war Christof Hilger den Sinfonikern ein stets umsichtiger und motivierender Dirigent. Zuverlässig lotste er sie durch die Partituren. Mit einem differenzierten Klangbild selbst bei lauten Passagen kam das populäre Orchesterwerk des böhmischen Komponisten fest zupackend von der Bühne.

Kleine Ton- und Intonationsungenauigkeiten spielten keine Rolle. Vielmehr begeisterten die Bläser, Streicher und der Pauker mit einer außerordentlich beweglichen Spielweise. Aufmerksam begleiteten Hilger und der Instrumental-Verein das Duo Manuela Randlinger-Bilz (Harfe) vom Sinfonieorchester Wuppertal und Maximilian Randlinger (Querflöte).

So konnten die Geschwister bei Wolfgang Amadeus Mozarts Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur (KV 299) ihre große Klasse ausspielen. Kongenial harmonierten sie bei den drei Kadenzen miteinander. Hohe Virtuosität paarte sich mit großen musikalischen Bögen, wobei der Flötist darüber hinaus mit einer enorm variablen Tongebung faszinierte. Je eine Zugabe des Duos und des Orchesters waren der Dank des völlig zu recht begeisterten, lang anhaltenden Beifalls.

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