Installateur (62) unter Verdacht: Mordversuch am Schwiegersohn (41)

Drama in einer Wuppertaler Installationsfirma.

Wuppertal. Lebensgefährlich verletzt sind sie beide: Schwiegervater (62) und Schwiegersohn (41). Doch gegen den Älteren wird jetzt wegen versuchten Mordes ermittelt. Karl Lothar R., Chef einer Wuppertaler Installationsfirma, soll am Morgen des vergangenen Freitags seinen Schwiegersohn Michael D. - ebenfalls in der Firma beschäftigt - im Keller eines Hauses an der Bredde in Barmen hinterrücks niedergeschlagen haben. Hausbewohner fanden den Schwerverletzten (die WZ berichtete).

Zu diesem Zeitpunkt war Karl Lothar R. schon mit seinem grünen Firmenwagen schwer verunglückt. Um 9.20 Uhr fuhr er am Blombacher Bach mehr oder weniger ungebremst gegen eine Hauswand. Die Feuerwehr musste den Schwerverletzten aus dem Wrack befreien. Der Notarzt brachte den 62-Jährigen ins Krankenhaus.

Jetzt hat die Kripo den Zusammenhang hergestellt. Staatsanwalt Rüdiger Ihl: "Wir ermitteln gegen den 62-Jährigen wegen versuchten Mordes." Das Motiv ist völlig offen. Klar scheint nur, dass die beiden Männer am vergangenen Freitagmorgen an der Bredde aufeinandertrafen. Eigentlich, um dort routinemäßige Installationsarbeiten zu erledigen.

Fakt ist: Das Opfer machte Mitte der 90er Jahre seinen Meister in Wuppertal, ist seit mehreren Jahren mit der Tochter des 62-Jährigen verheiratet. Das Paar soll zwei Kinder haben. Bekannte beschreiben das Opfer als "total netten und umgänglichen Menschen." Seine Frau soll ebenfalls im väterlichen Betrieb gearbeitet haben.

Wie die WZ erfuhr, sind mittlerweile Schwiegermutter und Schwiegertochter von der Kripo befragt worden, ob und warum die beiden Männer aneinandergerieten. Eine erste Vernehmung des lebensgefährlich verletzten Tatverdächtigen, musste allerdings gestern verschoben werden. Der Mann ist noch nicht ansprechbar.

Der Wagen des 62-Jährigen wurde übers Wochenende kriminaltechnisch unter die Lupe genommen. Möglicherweise ist der Firmenchef nach einer Kurzschlusshandlung gegen die Wand gefahren. Wie die WZ erfuhr, soll es am Wagen jedenfalls keine technischen Defekte geben. Die Ermittlungen der Kripo dauern an.

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