Campus Wuppertal Innovation in der Lehre ganz ohne Technik

Arne Karsten und Christian Witt wurden für ein Seminar über Jesuiten ausgezeichnet.

Campus Wuppertal: Innovation in der Lehre ganz ohne Technik
Foto: Sebastian Jarych

Innovation in der Lehre — da denkt man schnell an überbordende Technik, Digitales und vor allem technische Fächer. Bestimmt nicht an Geschichte und Theologie. Aber genau in diesem Bereich haben die Privatdozenten Arne Karsten (Geschichte/Frühe Neuzeit) und Christian V. Witt (Evangelische Theologie) jetzt den Lehrlöwen in der Kategorie Innovation bekommen. Was haben sie so Innovatives gemacht?

Die Antwort wird nicht einfacher, wenn das Thema der Veranstaltung genannt wird: „Die Jesuiten und ihre Freunde“ lautet es. Arne Karsten sagt, es sei ein fast schon reaktionäres Thema. „Es geht um die katholische Kirche, den Orden der Jesuiten und um Rom an sich. Da stellt sich schon die Frage: ’Wie macht man das so sexy, dass die Studenten das gut finden?’“ Für Karsten ging es vor allem darum, „etwas ganz Altes, das verschüttgegangen ist“, wiederzubeleben: das Interesse an der Sache an sich.

Das Seminar im vergangenen Sommersemester befasste sich damit, woher der im 16. Jahrhundert gegründete Jesuitenorden das Geld für die drei großen Kirchen in Rom hatte. „Die Frage war: „Was versprechen sich die Leute davon, die zu fördern?“, erklärt Karsten. Eine ganz moderne Frage eigentlich, wenn man sie etwa mit Blick auf moderne Stiftungen sieht. Vor dem Seminar gab es eine Exkursion nach Rom. Dort wurden vier Schwerpunktthemen von den Studenten in Gruppen vorbereitet. Anschließend übernahmen die Gruppen selbst die Führung der Exkursion, stellten die Themen vor. So lernten die Studenten nicht nur den Stoff vorzubereiten, sondern auch, ihn attraktiv zu präsentieren. Das gleiche machten sie auch im Seminar — wo auch Teilnehmer waren, die nicht mit in Rom waren. Karsten sagt, das hat „Eigenmotivation geweckt und die Studenten hochgeschaukelt“. Er und Witt seien begeistert gewesen. „Aus den Köpfen der Studenten ist das Abarbeiten von Aufgaben und Punkten verschwunden“, schwärmt Karsten.

Die Studenten sehen das anscheinend auch so, haben sie doch das Seminar sehr gut bewertet. Dazu hat auch die Fachschaft, die bei diesem Preis mitentschieden hat, das Seminar gelobt: „Das Seminar zeigt innovativ auf, wie Studierende nicht nur miteinander lernen, sondern auch als Lehrende voneinander lernen und sich als solche ausprobieren können“.

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