In kleinen Schritten zur Jahresschau der Künstler

Fördermittel werden beim LVR beantragt. Spendensuche läuft.

In kleinen Schritten zur Jahresschau der Künstler
Foto: Frank Bütz

Sie war eine Institution in der Stadt, die Jahresschau Wuppertaler Künstler in der Von der Heydt-Kunsthalle in Barmen. Seit mehr als zehn Jahren aber hat sie Pause — schmerzlich vermisst vor allem von den mehr als 400 bildenden Künstlern, die hier leben und arbeiten. Nun rückt ihre Neubelebung immer näher: Die Jahresschau soll im Frühjahr 2019 wieder starten — gerade werden wichtige Zuschüsse bei der Regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) beantragt, wie der Kulturausschuss bei seiner Sitzung am Mittwoch erfuhr. Er wurde auch darüber informiert, dass bei angesetzten Gesamtkosten von 80 000 Euro und beantragten Zuschüssen in Höhe von 30 000 Euro noch eine Lücke zu schließen sei. Kulturdezernent Matthias Nocke (CDU), der sich für die Wiederbelebung einsetzt, muss sich mal wieder um Spenden bemühen.

Heinz Theodor Jüchter, der von 1980 bis 2000 Kulturdezernent Wuppertals war, hatte die Leistungsschau einst ins Leben gerufen, Von der Heydt-Museumschef Gerhard Finckh schaffte sie ab, als er 2006 in die Stadt kam. Begründung: Sie passe nicht ins Konzept, hochkarätige Ausstellungen nach Wuppertal zu holen. Die Kunsthalle sei von vornherein für die internationale Avantgarde gedacht gewesen, an diese Tradition habe man angeknüpft, sagte er damals. Außerdem zweifelte er die Finanzierbarkeit der Schau an. Diese Einstellung besteht bis heute fort, wie die WZ auf Anfrage im Museum erfuhr.

2016 kam erneut Bewegung in das Thema: Künstler und Künstlerverbände machten sich stark, die Grünen starteten eine Anfrage bei der Verwaltung. Es folgten Treffen mit der Stadtspitze und etliche Gespräche weiter die Absichtserklärung der Stadt, die Kunstausstellung im regelmäßigen Turnus in der Von der Heydt-Kunsthalle zu realisieren. Freilich wies der Kalender der Barmer Einrichtung erst im Frühjahr 2019 eine Terminlücke auf — und damit nach Finckhs Ruhestandsbeginn.

Weshalb vergangenes Jahr der 2. bis 19. Mai 2019 als Zeitraum der Jahresschau festgelegt wurde — Auftakt, vermutlich im zwei- oder dreijährigen Turnus stattfindender, Schauen. Durchgeführt vom Kulturbüro, unterstützt vom Von der Heydt-Museum. Damals geschätzte Kosten: 75 000 Euro, die zur Gänze über Drittmittel eingeworben werden sollten.

Geplant ist, dass Werke von zehn bis zwölf lokalen und regionalen Künstlern aus Wuppertal und dem Bergischen Land sowie mit starkem Bezug zu Wuppertal gezeigt werden, die von einer fünfköpfigen Jury ausgewählt werden. Diese setzt sich aus externen Kunstexperten, Vertretern der Wuppertaler Kulturszene und einem Mitarbeiter des Museums zusammen. Ein Katalog soll die Werkschau dokumentieren, ein Rahmenprogramm mit Vorträgen, Kunst- und Musikaktionen sie begleiten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort