Im Bergischen Land hängt der Haussegen schief

Stadtdirektor Johannes Slawig hat sich mit der Forderung nach einem Stopp der Remscheider Outlet-Pläne keine Freunde gemacht.

Wuppertal/Remscheid. Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz spricht von einem Affront und findet die Aussagen nicht nachvollziehbar. Er meint die Forderung von Wuppertals Stadtdirektor Johannes Slawig, Remscheid solle seine Planungen für ein Designer Outlet-Center (DOC) im Stadtteil Lennep einstellen.

Hintergrund ist Wuppertals Bestreben, auf dem Döppersberg ein Factory Outlet-Center (FOC) anzusiedeln. Es soll auf 30 000 Quadratmetern Textilien aus der Vorsaison vermarkten. Das DOC gefährde den Wuppertaler Einzelhandel hat Slawig die Nachbarstadt nun wissen lassen.

„Wir vertreten Wuppertaler Interessen. Das muss eine Nachbarschaft aushalten“, sagt Slawig. „Wir machen das nicht mit Schaum vor dem Mund, aber in der Deutlichkeit, die unsere Bürger und der Einzelhandel von uns erwarten.“

„Das geht überhaupt nicht“, sagt Mast-Weisz. Während in Lennep lediglich 20 000 Quadratmeter Einzelhandelsfläche entstehen sollen, seien es allein im Wuppertaler FOC 30 000. „Dazu kommt noch Primark“, sagt Mast-Weisz. Er sieht eher Remscheids Einzelhandel von Elberfeld bedroht als umgekehrt. Noch in der vergangenen Wochen hätten sich beide Städte darauf verständigt, beide Projekte zu realisieren.

Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), Michael Wenge, stellt sich in diesem Streit an die Seite der Remscheider. „Wir als IHK unterstützen das DOC ausdrücklich“, sagte er. Für die von Slawig gewählte Tonlage hat Wenge kein Verständnis. Das habe er dem Stadtdirektor auch gesagt.

Was die Outlet-Center angeht, sieht Wenge die beiden Standorte nicht unbedingt in Konkurrenz zueinander- Er hält es für möglich, dass beide parallel funktionieren können. „Es wird eventuell gewisse Unterschiede im Angebot geben“, sagt der Hauptgeschäftsführer.

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