Ikea: Wuppertal rechnet mit Steuern in Millionenhöhe

Die Stadt will erreichen, dass das Kreuz Nord noch vor 2020 umgebaut ist — und ihre Straßen 2013 / 2014 erweitern.

Wuppertal. Ein Ikea-Standort mit Fachmarktzentrum im Wuppertaler Norden für 100 Millionen Euro, mit einer Verkaufsfläche von fast 47.000 Quadratmetern, 1800 Parkplätzen, 300 Jobs und Eröffnungstermin Ende 2014: Das Konzept für den Neubau am Eichenhofer Weg steht — und sorgt im Städtedreieck für Diskussionen. Beim Handel und bei der Verkehrsanbindung sind aber noch viele Fragen offen.

Fest steht allerdings, dass der Betrieb des Einkaufszentrums selbst dann problemlos laufen muss, wenn das angrenzende Autobahnkreuz noch nicht umgebaut ist: Derzeit geht der Landesbetrieb Straßen NRW auf WZ-Nachfrage davon aus, dass die Bauarbeiten an der Schnittstelle zwischen der A 1, A 43 und A 46 nach Abschluss aller Genehmigungs- und Planungsverfahren frühestens 2017 / 2018 startet und — unter laufendem Verkehr — gut zweieinhalb Jahre Bauzeit und mehr als 20 Millionen Euro beanspruchen wird. Im Frühjahr 2012 soll dazu der Vorentwurf vorliegen.

Im Umkehrschluss heißt das, dass das städtische Straßennetz jenseits der Autobahn — insbesondere entlang der Schmiedestraße und der Wittener Straße sowie am Mollenkotten — in drei Jahren so um- und ausgebaut sein muss, dass es das zusätzliche Verkehrsaufkommen durch Ikea nicht nur bewältigen, sondern auch so steuern kann, dass es den Verkehr auf der übergeordneten Autobahn nicht beeinträchtigt.

Wie berichtet, will die Stadt „Seite an Seite mit Ikea“ den Autobahn-Umbau in Gesprächen mit dem Bund und dem Land forcieren und einen Baustart vor 2017 erreichen. Die Stadtspitze betonte bei der Vorstellung der Pläne, dass das Projekt vorübergehend aber auch ohne neues Autobahnkreuz funktioniere.

2013 / 2014 soll das städtische Straßennetz unter finanzieller Beteiligung des Möbelunternehmens so umgebaut werden, dass die jährlich erwarteten gut zwei Millionen Besucher problemlos an- und abfahren können. „Wir können es uns nicht leisten, dass Kunden im Stau stehen“, betont Armin Michaely, Leiter der Unternehmens-Expansion in Deutschland. Ein Verkehrsgutachten soll im nächsten Jahr Klarheit bringen.

Während Stadtkämmerer Johannes Slawig auf Nachfrage von erwarteten Gewerbesteuereinnahmen im siebenstelligen Bereich und damit in Millionenhöhe spricht, will Ikea kein Generalunternehmen beauftragen und kleinteilig ausschreiben: Das komme regionalen Baufirmen zugute.

Auch das Fachmarktzentrum mit 21.400 Quadratmetern Verkaufsfläche stehe lokalen und regionalen Mietern offen. Michaely: „Wir wollen gute Nachbarn sein.“ “ S. 18

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